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Stress lass nach

Großangelegte Studien haben ergeben, dass 80% der Deutschen schon einmal Rückenschmerzen hatten oder sie aktuell haben. Damit sind Rückenschmerzen der zweithäufigste Grund für Arztbesuche in Deutschland, nach Erkrankungen der Atemwege.

Der Lendendenwirbelbereich ist am häufigsten betroffen, Schmerzen im Nackenbereich rangieren auf Platz zwei.

Die Ursachen für die Schmerzen sind vielfältig. Natürlich können strukturelle Verletzungen an der Wirbelsäule eine Ursache sein. Bandscheibenvorwölbungen oder gar Bandscheibenvorfälle sind hier sicherlich am bekanntesten.

Spricht man mit Orthopäden, so bestätigen einem viele hinter vorgehaltener Hand, dass sie zu 80% psychosomatische Ursachen als Grund für die Rückenschmerzen sehen. Psychische Belastungen, auch Stress genannt, manifestieren sich gerne auf körperlicher Ebene im unteren Rücken oder im Nackenbereich. Genauso wie einem „der Schreck in die Glieder fährt“, haben psychische Anforderungen eine körperliche Auswirkung. Bleibt der Stress, verstärken sich die Rückenschmerzen immer mehr und werden chronisch, so wie der Stress.

Die Hüllen im Yoga

Das haben die Yogis schon vor über 4.000 Jahren erkannt und ein Modell von verschiedenen Körperhüllen entwickelt. Grob unterscheiden sie zwischen der Seele, dem energetischen Körper und dem physischen Leib. Die Hüllen durchdringen und beeinflussen sich wechselseitig. Eine im Geist empfundene Überforderung führt zu einer Manifestation auf energetischer Ebene, die zu körperlichen Reaktionen führt.

Das klingt jetzt sehr abstrakt, deswegen ein Beispiel:

Elfie sitzt am Schreibtisch und ihr Chef kommt rein und grüßt kürzer als sonst. Elfie denkt, oh nein, was habe ich nur falsch gemacht und denkt und denkt. Ihr fällt nichts ein (da der Chef auch gar nichts hat, er nur selber in Gedanken war, weil er sich über die Putzfrau geärgert hat). Elfie weiß das aber nicht und beginnt zu denken. Die Gedanken tun ihr nicht gut und sie merkt, wie ihr Energie in den Keller geht. Daraufhin verspannt sich ihr unterer Rücken und fängt an wehzutun….

So oder ähnlich geht es vielen Menschen. Deswegen ist es so wichtig, dass Tipps gegen Rückenschmerzen eben nicht nur auf körperlicher Ebene „stehen bleiben“, sondern auch den energetischen Körper und den Geist mit einschließen.

Dann, in der Yogastunde am Abend, hört Elfie dem Yogalehrer genau zu: Er spricht darüber, dass man im Yoga davon ausgeht, dass wir über den Geist den Körper, aber auch über den Körper den Geist beeinflussen können. Deswegen wird in der Yogapraxis erstmal auf körperlicher Ebene die Muskulatur gekräftigt und gedehnt. Jetzt kann die Energie wieder frei fließen und so kann Elfie in der Endentspannung richtig viel Ruhe genießen und sieht die Sachen des Tages so mit etwas mehr Abstand, geht nach Hause und schläft tief und fest.

Am nächsten Tag geht sie wieder ins Büro, ist gut gelaunt und ihr Chef ist wieder kurz angebunden. Diesmal spricht sie ihn drauf an und er erzählt ihr von seinen Problem. Elfie merkt, dass es nicht an ihr liegt und kann ihm sogar helfen eine Lösung zu entwickeln… das ist Yoga!

7 Tipps gegen Rückenschmerzen

  1. Energieaufladen im „stehenden Fisch“: Atme tief und gleichmäßig in den Bauch ein und aus – Im Yoga sagt man, dass wir mit der Atmung nicht nur Sauerstoff aufnehmen, sondern auch Prana (Lebensenergie). Je tiefer wir atmen, desto mehr Lebensenergie nehmen wir auf. Hier wird die Herzöffnung mit der tiefen Atmung kombiniert, eine ganz tolle friedvolle Energie breitet sich so im Körper aus.

    Der "stehende" Fisch

    Der „stehende“ Fisch

  2. Losslass-Übung: Atme bewusst in die verspannte Muskulatur hinein. Über die Aufmerksamkeit können wir Lebensenergie lenken. Konzentrieren wir uns auf verspannte Muskulatur, schicken wir dort Lebensenergie hin. Stelle Dir mit der Ausatmung vor, wie die Verspannung aus dem Körper „herausgeatmet“ wird.
  3. Vor dem Einschlafen 3 Dinge überlegen, die an dem Tag richtig gut waren und sich nochmal ganz bewußt über die Dinge freuen.
  4. 10x Katze-Kuh mobilisiert die Wirbelsäule! Eine bewegte Muskulatur wird gut durchblutet und verspannt sich nicht.
  5. Schulterblätter nach hinten unten ziehen, entspannt den Nacken. Aus Schutz bei Ärger “ziehen wir den Kopf ein“, da wir aber keine Schildkröten-Anatomie haben, können wir das als Mensch nur erreichen, indem wir die Schultern nach oben ziehen. Dadurch spannt sich die Nackenmuskulatur an und verspannt. Den Kreislauf gilt es durch bewußtes nach hinten unten schieben der Nackenmuskulatur zu durchbrechen.
  6. Yoga hilft! Gehe mindestens 1x die Woche in einen entspannenden Yogakurs. Aber nichts, was Dich noch mehr unter Stress setzt, sondern wirklich entspannt. Also lieber mal Hatha oder Yin Yoga ausprobieren, als den sehr fordernden Power Yoga Kurs.
  7. Fühle Dich von diesen Tipps nicht überfordert, aber ändere wirklich was. Mach Dir bewusst, dass Dich dein bisheriger Lebensstil genau dorthin geführt hat, wo Du jetzt bist – also in den Rückenschmerz!

Also ändere was, ohne dass Du Dich dadurch wieder unter Druck setzt ☺