Lesedauer 4 Minuten

Weihnachten sollte eine besinnliche Zeit sein. Überall in der Werbung sehen wir lachende, entspannte Familien. Was ich im Alltag sehe, ist aber oft das Gegenteil: die meisten Menschen sind gestresst. Es gibt vor Weihnachten viele Verpflichtungen, viele Feiern und ständig zu viel Alkohol. Die Geschenkeschlacht tut ihr übriges.
Und so wird diese fünfte Jahreszeit oft mit Stress und Müdigkeit verbunden.

Die fünfte, dunkle Jahreszeit

Am 21. Dezember ist die Wintersonnenwende, der kürzeste Tag und demzufolge die längste Nacht des Jahres. Diese Jahreszeit ist dunkel.

winter-273403_1920

Auch der Mensch hält in dieser Zeit eine Art Winterschlaf hält und orientiert sich nach innen. Es ist jetzt nicht der richtige Moment, um die neuen Projekte anzuschieben. Wenn es möglich ist, sollten sie pausieren bis es wieder heller wird und wir mehr Energie haben.

Achtet unbedingt darauf genug zu schlafen! Das gilt natürlich für jede Jahreszeit, es kann aber gut sein, dass euer Schlafbedürfnis im Winter ansteigt. Hört auf euren Körper.

5 Tipps für mehr Achtsamkeit

Hier sind ein paar Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag, die ihr in stressigen Zeiten anwenden könnt, natürlich auch wenn nicht gerade Weihnachten ist.

1. Verbringt eure Zeit mit Bedacht

Gerade wenn ihr viele soziale Verpflichtungen habt, ist es wichtig, dass ihr euch gut überlegt, wie ihr eure unverplante Zeit verbringt. Müsst ihr wirklich zu jedem Event hingehen? Hört auf euren Bauch, wenn der sagt, dass ihr eigentlich Ruhe braucht. Überlegt, was euch gut tut und baut euch immer wieder Zeiten ein, in denen ihr euch nichts vornehmt. Das kann auch gerne als „Auszeit“ im Kalender stehen.

2. Auszeiten für euch

In dieser Zeit, in der ihr nichts vorhabt, macht ihr etwas Schönes für euch. Wie das aussieht? Wie ihr mögt! Vielleicht möchtet ihr euch einfach nur hinsetzen und die Wand angucken. Vielleicht mit der besten Freundin treffen. Ihr könnt einen Winterspaziergang machen oder euch in die Badewanne legen. Ihr könnt Plätzchen backen oder Weihnachtsgeschenke basteln. Zum Yoga gehen (super um euer Nervensystem zu beruhigen: Yin Yoga!) oder Musik hören. Wie es auf jeden Fall nicht aussieht: Euch in sozialen Medien oder Handy-Spielen zu verlieren.

3. Kleine Dinge wahrnehmenmaite

Nehmt die kleinen, feinen Dinge um euch herum wahr. Geht mit offenen Augen durch euren Alltag. Der Sonnenaufgang hat jetzt manchmal die schönsten Farben und ist so spät, dass wir ihn noch sehen können! Die Beleuchtung an den Geschäften sieht sehr festlich aus und funkelt am Abend besonders schön. Die Frau an der Kasse hat trotz der langen Schlange freundlich gelächelt. Schöne Dinge begegnen uns überall, wenn wir uns darauf einlassen, sie wahrzunehmen.

4. Dankbarkeit

Eine schöne Übung durch das ganze Jahr: Dankbarkeit zeigen für das, was wir haben. Ja, wir wollen immer mehr. Aber wenn wir innehalten und unser Leben anschauen, dann können wir (lernen zu) sehen, dass es auch schon ganz schön voll mit tollen Dingen ist. Macht daraus ein tägliches Dankbarkeitsritual, zum Beispiel abends vor dem Schlafengehen. Wofür wart/seid ihr heute dankbar?

Zu guter Letzt hier noch meine liebste Achtsamkeitsübung, passend zur Jahreszeit:

5. Schokolade essen

Nehmt ein Stück dunkle Schokolade (am besten mit mind. 70% Kakaogehalt) und nehmt es in den Mund. Jetzt lasst ihr es mit geschlossenen Augen langsam auf der Zunge zergehen. Kein Kauen! Nehmt mit allen verfügbaren Sinnen (Geschmack, Geruch, Gefühl) die Schokolade wahr. Wie fühlt sie sich an? Wo schmilzt sie, wo ist sie hart? Wie schmeckt sie? Wir haben schon so viel Schokolade gegessen, aber können wir wirklich sagen, welche Aromen sich darin entfalten? Ihr werdet überrascht sein! Bleibt mit eurer Aufmerksamkeit bei der Schokolade bis sie komplett geschmolzen ist.

Danke an Maite Woköck für diesen tollen Gastblog.