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Die Entscheidung für eine Yogalehrerausbildung reift langsam in einem heran. Anfänglich ist da nur der kurze Gedanke: „Ach, das Unterrichten könnte mir auch Spaß machen.“ Doch mit jeder Yogastunde dreht sich das Gedankenkarussell langsam weiter. Früher oder später fängt man an, mal nach Ausbildungsmöglichkeiten im Internet zu suchen, liest Bewertungen, Empfehlungen, vergleicht Kosten, Abschlüsse und den Zeitaufwand. Auch der Ausbildungsort ist nicht ganz unerheblich, soll doch nicht zu viel Zeit auf der Straße, sondern viel lieber mit Unterricht verbracht werden.

Aus dem Bauch heraus

Das war mein Weg, bis an dessen Ende der Entschluss stand, eine Yogalehrerausbildung in Dresden zu beginnen. Ich hatte alles genau recherchiert, geprüft und geplant, war mir nach einem Hospitationswochenende und mehreren Telefonaten felsenfest sicher, dass dies meine Schule werden würde. Doch was mit dem ersten Ausbildungswochenende seinen wunderbaren Anfang nehmen sollte, war gleichzeitig das jähe Ende. Es fühlte sich auf einmal alles gar nicht mehr richtig an. Im Gegenteil, der Gedanke daran, hier vier Jahre zu verbringen, bescherte mir plötzlich großes Unbehagen. Tage des Grübelns und vieler Selbstzweifel folgten. Ich fragte mich immer wieder, wie ich so falsch gelegen haben konnte. Schließlich hörte ich auf mein Bauchgefühl und brach die Ausbildung ab.

Neuer Weg zum Glück

Uff! Keine leichte Entscheidung und am Ende doch goldrichtig, aber wer weiß das schon in so einem Moment. Und ohne diesen kurzen Umweg wäre ich vermutlich nie beim UNIT Yoga gelandet. Die Entscheidung gegen Dresden war keine generelle gegen eine Yogalehrerausbildung. Das stand für mich nach wie vor fest. Der Zufall (oder welche kosmische Kraft auf immer) wollte es, dass ich mich daran erinnerte, dass Hannah von „Projekt: Gesund leben“ ebenfalls eine Ausbildung absolvierte. Ihr folge ich schon lange auf diversen Kanälen. So kam ich schließlich auf UNIT Yoga. Ich hatte die Ausbildung in Leipzig in meiner ersten Recherche-Runde auch mal auf dem Schirm, allerdings passte damals der Zeitraum nicht so gut.

Ausbildungsgruppe1Ich sprang ins kalte Wasser, denn ich hatte zeitlich leider keine Möglichkeit mal ein Wochenende zu hospitieren oder zum Infoabend zu gehen. Das „Risiko“ schien mir überschaubar – ein Jahr, zehn Wochenenden. Das würde ich schaffen. Ich fuhr mit gemischten Gefühlen im September letzten Jahres zum ersten Ausbildungswochenende nach Leipzig. Und siehe da am Abend vollkommen begeistert und glückselig wieder nach Hause. Ich hatte die für mich passende Yogalehrerausbildung gefunden: abwechslungsreich, Theorie und Praxis ausgewogen kombiniert, die Philosophie genau richtig dosiert. Mit meinen Mitschülerinnen verstand ich mich auch gleich auf Anhieb. Eine tolle Truppe Mädels, die herzlich zusammen lachen, aber auch ernsthaft diskutieren kann.

Ausbildungswochenenden

Die ersten zwei Ausbildungswochenenden legten die Basis, dann folgte mitten im Weihnachtstrubel das wohl tiefgehendste Wochenende zu den Yogasutras. Das war wahnsinnig aufwühlend und brachte so einiges in Gang. Die nachfolgende Energielehre faszinierte mich sehr, denn das Thema begleitet mich seit ich mit Yoga begonnen habe.

Mitschrift1Für das Unterrichten und die eigene Praxis waren das Adjustment- und Anatomie sowie das Pranayama-Wochenende sehr aufschlussreich. Plötzlich hatte ich ein Verständnis warum das eine gut, das andere weniger gut klappt, warum es hier und da zwackt und welcher Muskel in der Taube so schön am seitlichen Oberschenkel zieht. Vor der Sommerpause stand noch das Philosophie-Wochenende an. Das war in mehrerlei Hinsicht eine Herausforderung. Zum einen musste jede ein Referat vorbereiten, zum anderen sollte bis dahin unser Stundenkonzept für die Prüfung stehen. Beides haben wir alle gut gemeistert, so dass es nun auf die letzte Etappe Richtung Prüfung gehen kann. Unglaublich, dass das Jahr und die Ausbildung bald schon vorbei sein soll.