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Meditation ist ein ganz zentraler Bestandteil des Yoga. In der Asanapraxis geht es darum den Körper zu stärken und Energieflüsse zu initiieren, beim Pranayama wollen wir viel Energie in den Körper bringen und diese ausgleichen. Dagegen ist die Meditation das Werkzeug um den Geist zur Ruhe zu bringen und zu disziplinieren. Meditation ist also genau das Gegenteil von der auf Zerstreuung ausgelegten Freizeit.

Schon als Kind hören wir oft den Satz „Konzentrier Dich“, doch wie das genau geht, erklärt einem selten jemand. In der Meditationsleiterausbildung erklären wir nicht nur das, sondern wir gehen sogar noch weiter. Wir üben den Fokus durch die verschiedensten Meditationstechniken zu halten, um uns so auf eine spannende Reise in die Tiefen unseres Geistes und darüber hinaus zu begeben. Denn schließlich wollen wir in der Ausbildung nicht nur vermitteln wie man meditiert, sondern gleich ein Konzept mit auf den Weg geben, um die Meditation in Zukunft selber in festen Kursen à 5 oder 10 Terminen an interessierte Yogis weiterzugeben.

Yoga-Cita-vritti-nirodaha – Meditation als Notausschalter für die Gedanken

Yoga ist das zu Ruhe bringen des Geistes. Auf dem Weg dorthin erleben viele Menschen das erste Mal bewusst, was der Geist so für Kapriolen schlägt! Deswegen höre ich in den Meditatioskursen auch ganz oft den Satz: „Ich bin gar nicht sicher, ob Meditation etwas für mich ist und ob ich überhaupt meditieren kann.“ Natürlich kann jeder meditieren und das ist es auch, warum Meditation für mich so wertvoll ist und ich das Wissen so gerne weitergebe. Wir brauchen nur uns und einen halbwegs stillen Ort. Dann kann es auch schon losgehen. Meditieren können wir also überall und auch in jedem körperlichen Zustand. Die einzige Einschränkung sind Menschen die in psychiatrischer Behandlung sind. Hier ist es wichtig, dass die Meditationslehrer sehr erfahren sind und am besten auch eine passende Grundausbildung in einem psychiatrischen Beruf haben.

Stille lernen und lieben lernen

Wenn das Gedankenkarussell dann im Laufe de Meditationspraxis immer langsamer wird, spüren die Yogis sehr schnell die tollen Effekte: Mehr Ruhe, mehr Energie im Alltag, eine größere Klarheit und Ausgeglichenheit. All das schlummert tief in uns. Durch die Meditation werden diese Dinge quasi freigelegt, da sie im Alltag sonst von dem Stress, der Hektik und Anforderungen die an uns gestellt werden, überlagert werden.

Unterschiedliche Meditationstechniken – viele Wege führen zur Erleuchtung

Mir ist es sehr wichtig ganz viele unterschiedliche Meditationstechniken zu vermitteln. Aus meiner Sicht, gibt es nicht die eine richtige Meditaionstechnik, aber es gibt für jeden die „eine“ Richtige.
Als Meditationsobjekt können Mantren, Suggestionen, die Atmung, innere Bilder oder auch Klänge dienen, es kann mit offenen oder mit geschlossenen Augen, ja sogar in Bewegung meditiert werden.

Bei den unterschiedlichen Meditationstechniken gibt es kein „besser“ oder „schlechter“, sondern nur ein „funktioniert“ oder „funktioniert nicht“. So entwickelt jeder Yogi eine Vorliebe zu seiner Meditationstechnik. Deswegen ist es mir auch so wichtig, so viele Meditationstechniken wie möglich in dieser Ausbildung vorzustellen, damit wir nicht nur die richtige Technik für uns selber, sondern auch für unsere potentiellen Kursteilnehmer finden. Denn jeder Mensch hat sozusagen seinen eigenen Geist mit seinen eigenen „Konzentrations-Vorlieben“. So können sich manche Menschen ganz besonders gut auf die Atmung konzentrieren, andere auf ein Mantra oder eine Affirmation und wieder andere z.B. auf eine Kerze.

Eine Ausbildung – zwei Dimensionen

Die Ausbildung richtet sich also zum einen an Menschen, die tiefer in das Thema Meditation eintauchen wollen. Zum anderen richtet sich die Ausbildung aber auch an die Menschen, die Meditation an die eigenen Schüler weitergeben möchten.
Denn in den fertig ausgearbeiteten Kurskonzepten werden nicht nur die unterschiedlichen Meditationstechniken beschrieben, sondern auch Theorie-Themen vorgeschlagen. So gibt es eine Mischung aus der Meditationserfahrung und theoretischen Wissen darüber, wie der Geist funktioniert, was Meditation überhaupt ist, oder was der 8-gliedrige Pfad des Yogas mit dem Prozess des Einschlafens zu tun hat…