Lesedauer 6 Minuten

„Sich nicht in die Gesetze der Natur einmischen, das Vertrauen darauf, dass die Natur und der Kosmos weiser seien als der menschliche Geist.“ – Laotse

Yin Yoga ist für den (Früh-)Sommer einfach perfekt, denn es hilft die Yang Energie zu kompensieren, Stress zu bewältigen, Körper und Geist in Harmonie zu bringen.
Bei den ersten Sonnenstrahlen zieht es uns hinaus ins Freie. Warum denn nicht draußen praktizieren und die Sonne auf der Haut spüren, die Natur in ihren schönen Farben erleben und die frische Luft einatmen?
In der Natur können wir am besten regenerieren. Sie stimuliert unsere Sinne und wirkt gleichzeitig beruhigend. Tatsächlich benötigen wir beides – Anregung und Entspannung.
Im Park auf einer Wiese gelingt es uns mit der Natur in Kontakt zu kommen. Yin Yoga im Freien kann besondere Erfahrungen vermitteln – sie hilft uns, uns als ein Teil der Natur wahrzunehmen und unsere wahre Natur zu finden.

Natur tut gut

Bereits Hildegard von Bingen hat die Kräfte der Natur erforscht und deren heilende Wirkung für die Menschen beschrieben: „Grünkraft ist Lebenskraft. Lebenskraft ist Gotteskraft. Gotteskraft ist Schöpfungskraft und Heilkraft.“ Inzwischen empfehlen Ärzte und Biologen den Aufenthalt und Bewegung in der Natur bei Bluthochdruck, hohem Stresshormonspiegel und Depressionen. Zusätzlich werden bei Outdoor-Aktivitäten die Selbstheilungskräfte aktiviert. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass die Natur diese Erkrankungen positiv beeinflusst.

Unbestritten ist, dass bereits eine kleine Auszeit im Grünen das gesamte Wohlbefinden positiv beeinflusst. Wir produzieren jede Menge Glückshormone – das Selbstwertgefühl steigt, die Stimmung hebt sich und Stress wird abgebaut. Auch die Produktion des Schlafhormons Melatonin reguliert sich. So können wir wieder besser schlafen und sind insgesamt erholter.

Unser Gehirn profitiert ebenfalls im Freien. In der Natur sind wir von sehr vielen Eindrücken umgeben. Die sogenannte gerichtete Aufmerksamkeit, die wir im Alltag permanent aufbringen müssen, kann sich regenerieren und langfristig verbessern, genau wie unser Gedächtnis.

Pack die Yogamatte ein

Suche Dir einen ruhigen Platz in der Natur. Vielleicht hast Du einen Lieblingsplatz bei Dir zu Hause im Garten, auf der Terrasse oder Balkon. Vielleicht kennst Du einen schönen Platz im Park oder im Wald. In diesem Fall kannst Du Dich bereits auf dem Weg dahin für Deine Yin Yoga Praxis einstimmen und achtsam, mit allen Sinnen auf den Weg dorthin machen.
Für diese Praxis benötigst Du eine Yogamatte und falls es feucht ist, wie zum Beispiel früh morgens eignet sich eine Isomatte als wasserdichte Unterlage. Auf Hilfsmittel, die wir sonst in der Yin Yoga Klasse nutzen, kann verzichtet werden.

Wenn es die Temperaturen zulassen, raus mit den Schuhen und Socken. Barfuß kannst mit der Erde unmittelbar in Kontakt kommen, eine wunderbare Erfahrung. Mit Wertschätzung ganz bewusst und achtsam einen Schritt nach dem anderen tun, so als würdest Du mit deinen Füssen die Erde küssen.

Bei dieser Yin Yoga-Sequenz geht es darum, seine Sinne zurückzuziehen, sondern im Gegenteil die gesamte Aufmerksamkeit auf alle Sinneseindrücke der Natur zu legen. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten sind wunderbare Sinne, die uns zu mehr Achtsamkeit einladen. Der Geruch von Rosen oder Lavendel, das angenehme Gefühl von Gras auf der Haut, der Geschmack von Ingwer-Wasser, das Zwitschern der Vögel – all das bietet uns einen Anker, der uns wieder in das Hier und Jetzt holt und verhindert, das unsere Gedanken Karussell fahren.

Wenn man sich bewusst Zeit für das Spüren und Wahrnehmen nimmt, harmonisiert das den Energiefluss und löst körperliche wie mentale Spannungen. Folge Deiner Intuition, welche Sinne Du besondere Aufmerksamkeit schenkst. Die Positionen können zwischen 3 und 5 Minuten gehalten werden.

Anfangsmeditation im Sitzen

Verbinde Dich mit der Erde und dem Kosmos, auf Deine Art und Weise. Spüre eine tiefe Liebe zur Erde und zur Natur und spüre gleichzeitig die tiefe Liebe der Erde und Natur für Dich. Werde Dir jetzt Deiner Sinne bewusst, indem Du Deine Aufmerksamkeit für einige Atemzüge auf jeden legst.

Sehsinn:
Lasse Dich berauschen von den Farben, die sich Dir zeigen: den Grün-Nuancen der Gräser, der Bäume, den gelben, roten, rosa Blumen – sehe alles genau an.

Hörsinn:
Lausche und höre genau hin Vögel, Insekten, den Wind …
Geräusche, weit weg, in nächster Nähe, über dir, neben dir, hinter dir und ganz zum Schluss lausche in Dich hinein.

Geruchsinn:
Kannst Du auch etwas riechen? Die Erde, den Baum, die Blumen, den Busch oder gemähtes Gras?

Tastsinn:
Spüre deine Finger, wie sie sanft aufeinander liegen, spüre dann deine gesamte Haut als äußere Hülle, und nehme alles auf, was dich berührt: ein sanfter Windhauch, die Erde an den Fußzehen, das T-Shirt an deinem Bauch.

Beginne nun mit deiner Praxis und nehme weiter alles wahr, was deine Sinne Dir zeigen. Falls Du das Bedürfnisse hast, Deine Sinne zurückzuziehen, kannst Du das jederzeit tun – auf jeden Fall spätestens bei Shavasana.

4_Frosch 6_Herzstellung7_Sphinx3_Katze_Kuh

Drachen 5_Schwan
Schnürsenkel
Seitenwechsel ab Drachen

Libelle.jpg6_Raupe
9_Schulterbrücke
10_Twist
10_Shavasana

Einen schönen Frühsommer mit vielen sinnlichen Momenten in der Natur!

NAMASTE
Iris