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Atmung ist Leben! Leben ist Veränderung! Atmung gibt uns die Energie für Veränderungen. Deswegen ist es so wichtig sich mit der Kraft der Atmung zu beschäftigen. Denn richtiges Atmen kann uns ganz viel Kraft geben und uns gleichzeitig in uns ruhen lassen.

Die tiefe Bauchatmung

Doch wie soll das gehen? Spätestens ab der Pubertät haben sich viele angewöhnt den Bauch einzuziehen. Das sieht im Spiegel ja auch viel besser aus. Beobachten wir allerdings Babys beim Atmen, so sehen wir, wie sich der Bauch mit der Einatmung sehr deutlich hebt und mit der Ausatmung dann wieder senkt: Das ist die tiefe Bauchatmung!

In vielen Fällen entfernen wir uns also von der tiefen natürlichen Bauchatmung im Laufe unseres Lebens. Doch was passiert mit Körper und Geist, wenn wir uns ein unphysiologisches Atemmuster angewöhnen?

Flache Atmung = Stress

Probiere es einfach mal aus: Setzte Dich gerade und aufrecht hin und nimm einige kurze flache Atemzüge. Beobachte dabei den Geist: Empfindest Du Unruhe? Hast Du das Gefühl, dass sich viele Gedanken in Deinem Kopf bewegen?

Genau das ist normal, denn eine flache kurze Atmung ist ein Signal für den Körper und den Geist: Achtung! Aufpassen! Gefahr! In der Biologie nennt man diesen Zustand den Fight or fly-Mechanismus: Unser Körper wird darauf vorbereitet zu fliehen oder zu kämpfen.

Tiefe Bauchatmung=Entspannung 

Setze Dich noch einmal gerade und aufrecht hin: Atme nun tief in den Bauch hinein ein und aus. Atme so tief, dass sich mit der Einatmung die Bauchdecke deutlich hebt und sie sich mit der Ausatmung wieder senkt. Beobachte auch hier noch einmal den Geist und den Körper. Wahrscheinlich fühlt es sich ruhig, entspannt und ausgeglichen an. Es schwirren nicht so viele Gedanken im Kopf herum und Du fühlst Dich energetisierter.

Die tiefe Bauchatmung signalisiert dem Körper und dem Geist also: „Hey, alles ist gut! Du kannst Dich entspannen und loslassen!“

holger-yin

Falsches Atemmuster erzeugt falsche Signale

Schnell wird dabei deutlich, was wir uns selber mit einem falsch angewöhnten Atemmuster antun. Wir haben das Gefühl angespannt und gestresst zu sein, machen uns unnötige Gedanken und finden selbst abends keine Ruhe und können nicht einschlafen… und wenn wir darüber nachdenken, stellen wir fest, dass es für all das eigentlich keinen triftigen Grund gibt. Wer kommt schon darauf, dass ein falsch antrainiertes Atemmuster die Ursache all dessen sein kann?

Zurück zur triefen Bauchatmung

Um diesem Gedanken- und Gefühlschaos zu entgehen, können wir also atmen üben wie die Babys. Tiefe lange Atemzüge – langsam und gleichmäßig. Wenn wir das täglich nur einige Minuten üben, entwickeln wir ein neues Bewusstsein. Über den Tag fallen wir dann immer wieder in unsere alten Gewohnheiten zurück. Der Unterschied ist aber: Es wird uns immer stärker bewusst. Wir spüren, welche Auswirkung diese Atmung auf uns hat und können so wieder zur tiefen Bauchatmung zurückfinden. Wir merken auch viel schneller die ungewünschten „Nebenwirkungen“ und können uns dann selber reflektieren und fragen: „Wie habe ich geatmet?“

So kommen wir immer mehr in das Gefühl von viel Energie und gleichzeitiger Gelassenheit. Kraft die aus der Stille entsteht. Mehr Ruhe und mehr Gelassenheit.