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Achtsamkeit ist ein Begriff, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Doch was genau verbirgt sich eigentlich dahinter? In diesem Blogartikel erfährst du, was Achtsamkeit bedeutet und wie Yoga dabei eine Rolle spielt.

Denn Yoga und Achtsamkeit gehen Hand in Hand und können uns dabei helfen, Dankbarkeit zu empfinden. Doch wie genau funktioniert das? Und wie können wir diese Dankbarkeit auch außerhalb der Yogamatte in unser Leben integrieren? Erfahre in den folgenden Abschnitten, wie die Praxis von Yoga und die Erkenntnis der Dankbarkeit unser Leben bereichern können.

1. Was bedeutet Achtsamkeit

Achtsamkeit ist in aller Munde und findet mittlerweile Einzug in den verschiedensten Lebensbereichen. Ob es nun um achtsame Kommunikation, achtsames Essen, Achtsamkeit am Arbeitsplatz oder im Umgang mit sich selbst geht, das Thema Achtsamkeit ist aus dem modernen Stressmanagement nicht mehr wegzudenken.

Doch was bedeutet Achtsamkeit überhaupt? Bedeutet es tatsächlich nur, körperlich und mental ganz im Hier und Jetzt zu sein ohne sich von den eigenen Sorgen, Ängsten und Gefühlen beeinflussen zu lassen? Und wenn ja, wie schafft man das eigentlich? Hat nicht jeder von uns Sorgen und Ängste, die die eigenen Entscheidungen und Handlungen beeinflussen?

Achtsamkeit lehrt uns, auf unsere Bedürfnisse zu hören

Es gibt tatsächlich viele verschiedenen Formen der Achtsamkeit, doch gemeinsam haben sie ein Ziel. Nämlich, eine gewissen Klarheit zu erlangen, die das Hier und Jetzt so wahrnimmt, wie es ist und eine mit Abstand betrachtete Reflektion der eigenen Gedankenwelt ermöglicht. Im Grunde genommen geht es darum, bewusst im Hier und Jetzt zu sein und seine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu richten.

Dabei lernen wir, achtsam mit sich selbst umzugehen und auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers und Geistes zu hören. Dabei spielt auch eine gewisse Gelassenheit eine wichtige Rolle, denn es geht nicht darum, irgendwo hinzugelangen, etwas zu erreichen oder zu verändern, sondern vielmehr darum das anzunehmen, was gerade da ist.

Wir sind es gewohnt, etwas zu tun, um etwas zu erreichen. Bereits in der Schule lernen wir für einen Abschluss, dann für die Ausbildung oder die Uni und später im Beruf möchten wir vielleicht die Karriereleiter hochklettern oder privat jemanden kennen lernen, um später eine Familie zu gründen.  Diesen Kreislauf achtsam wahrzunehmen, um unterscheiden zu können, was die eigenen oder die erlernten Ziele zu erkennen, ist zu Beginn nicht so leicht. Mit etwas Übung jedoch können wir uns achtsam im Hier und Jetzt beobachten und uns besser kennen lernen.

Achtsamkeit hilft uns, unsere Antennen neu auszurichten

Beim Yoga spielt die Achtsamkeit auch eine große Rolle. Durch die bewusste Ausführung der Asanas wird man dazu angehalten, achtsam mit seinem Körper umzugehen und ihn und seine Bedürfnisse wahrzunehmen. In einem guten Yogakurs wird die lehrende Person Dir immer den Raum geben zu spüren, was Dein Körper Dir mitteilt. Denn Dein Körper gibt Dir Signale, die Du nur wahrnehmen kannst, wenn Du Deine Antennen darauf ausrichtest. Die Achtsamkeit ist also die Antenne, die in Richtung Körper zeigt. Und dadurch spürst Du genau, was Dir in dem Augenblick gut tut und was nicht.

Im stressigen Alltag haben wir oftmals nicht die Zeit, unsere Antennen auf unseren Körper zu richten, denn die Antennen sind so im Außen verankert, dass wir schlicht vergessen, diese zu uns zurückzuholen. Yoga schafft genau diesen Transfer, diese Aufmerksamkeit wieder zu Dir zu bringen. Doch Achtsamkeit beim Yoga beschränkt sich nicht nur auf die körperliche Ebene. Auch das Bewusstsein für den Atem und den Geist wird geschult. Dadurch kannst Du lernen, im Alltag achtsamer mit Deinen Resourcen und auch Deiner Umgebung umzugehen. Deine Atmung gibt Dir nämlich ein gutes Feedback und zeigt Dir, wie es Dir geht und wie Du auf Dein Umfeld reagierst.

Atmest Du gerade flach und kurz? Dann nimm ein paar tiefe bewusste Atemzüge in Deinen Bauch.

Du siehst: Die Achtsamkeit schafft das Bewusstsein darüber, was Du gerade tust oder nicht. Und das ist die Voraussetzung für Veränderung.

2. Yoga als Form der Achtsamkeit

Yoga und Achtsamkeit sind zwei Begriffe, die oft im Zusammenhang miteinander genannt werden. Beide Konzepte haben ihren Ursprung in jahrhundertealten Traditionen und teilen viele Gemeinsamkeiten. Achtsamkeit bedeutet wie schon erwähnt, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen und ohne Wertung anzunehmen. Es geht darum, sich vollständig auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Diese Form der Achtsamkeit kann auch beim Yoga praktiziert und intensiver geübt werden, da es hier weniger Ablenkung gibt als im Alltag.

Die bewusste Wahrnehmung des Atems

Wenn wir auf die Matte gehen, um Yoga zu üben, beginnen wir erstmal tief und gleichmäßig zu atmen. Dabei wird jede Bewegung von der Atmung geführt. Wir atmen ein und heben die Arme, wir atmen aus und senken die Arme. Wenn wir das mit voller Konzentration tun, gelangen wir in einen Flow, der jeden Gedanken auf das Hier und Jetzt konzentriert. In manchen Yogastunden sind die Bewegungen langsamer und ruhiger und in manchen Stunden schneller und dynamischer, doch immer geht es darum, sich selbst in jeder Bewegung achtsam zu spüren und wahrzunehmen.

Durch diese bewusste Wahrnehmung des Körpers und des Atems wird eine tiefe Verbundenheit zum eigenen Inneren hergestellt. Der Geist beruhigt sich, der Fokus richtet sich nach innen – weg von äußeren Einflüssen oder störenden Gedanken. Yoga unterstützt somit die Praxis der Achtsamkeit, indem es uns dabei hilft, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen und uns mit unserem Innersten zu verbinden. Die Verbindung zwischen Yoga und Achtsamkeit geht jedoch noch weiter als nur das gemeinsame Ziel der bewussten Wahrnehmung des Moments. Yoga bietet auch eine Möglichkeit, Dankbarkeit zu empfinden – ein Gefühl der Dankbarkeit für unseren Körper, unsere Gesundheit und alles Positive in unserem Leben.

Yoga eröffnet uns neue Perspektiven

Während einer Yogastunde werden wir dazu angeleitet, unserem Körper mit Respekt und Achtsamkeit zu begegnen. Wir lernen dabei, uns selbst anzunehmen und dankbar für das zu sein, was wir haben. Wir begeben uns auf eine Reise nach innen, um unsere eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben.

 

 

Indem wir Yoga praktizieren, eröffnen sich uns neue Perspektiven. Wir beginnen, Dinge bewusster wahrzunehmen und schätzen sie mehr wert. Jeder Atemzug wird kostbarer, jede Bewegung auf der Matte wird zur Quelle der Freude. Dieses Bewusstsein für das Geschenk des Lebens führt dazu, dass wir dankbarer werden – nicht nur für die offensichtlich schönen Momente, sondern auch für die kleinen alltäglichen Dinge.

3. Yoga als Weg in die Dankbarkeit

Vielen Menschen fällt es zu Beginn schwer, sich positive Dinge vor Augen zu führen. Wir sind so trainiert darauf Probleme zu finden und uns auf das zu konzentrieren, was nicht funktioniert, dass wir oftmals übersehen, was bereits wundervoll und vollkommen ist.

Eine regelmäßige Yogapraxis hilft uns dabei, ein Gefühl von Dankbarkeit in unseren Alltag mitzunehmen. Indem wir uns beim Yoga immer wieder daran erinnern, was uns gut tut und was uns glücklich macht, können wir gezielt danach streben unser Leben dadurch zu bereichern.

Wenn wir in der Yogapraxis üben, unseren Körper mit Liebe und Fürsorge zu behandeln, können wir plötzlich verschiedenen Blickwinkel und Perspektiven einnehmen. Ob es nun unsere Fußsohlen sind, die die Matte spüren oder unsere Handflächen, die sich im Namasté berühren.

Die Konzentration auf die Bewegung im Hier und Jetzt und die tiefen Atemzüge erinnern uns daran, was wirklich wichtig ist. Dabei spielt es plötzlich keine Rolle mehr, dass wir die Spülmaschine nicht ausgeräumt oder ein Projekt nicht fertig gestellt haben. Das Einzige was in dem Moment zählt, ist dass wir tief atmen und diesen Atem spüren.

4. Die Kunst der Dankbarkeit

Dankbarkeit kann einen großen Einfluss auf unser Leben haben und es auf vielfältige Weise bereichern. Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, dankbar zu sein, öffnen wir unsere Herzen für die Schönheit und Fülle, die uns umgibt. Durch Yoga können wir lernen, diese Dankbarkeit zu empfinden und sie von der Yogamatte in unseren Alltag zu integrieren. Yoga lehrt uns Achtsamkeit – die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Augenblicks.

Indem wir unsere Aufmerksamkeit auf unseren Atem lenken und unseren Körper durch verschiedene Asanas (Körperhaltungen) bewegen, bringen wir Geist und Körper in Einklang. Diese Achtsamkeitspraxis ermöglicht es uns, den Moment vollständig zu erleben und uns mit unserem innersten Wesen zu verbinden. Durch diese Verbindung entsteht ein tieferes Verständnis für das Leben und eine größere Wertschätzung für all das Gute, das es uns bietet. Wenn wir unsere Yogapraxis bewusst angehen und mit einer Haltung der Dankbarkeit üben, schulen wir unseren Geist darauf, positive Aspekte wahrzunehmen anstatt sich auf Mangel oder negativen Gedanken zu fokussieren.

Von der Matte in den Alltag

Die Dankbarkeit, die wir während unserer Yogapraxis entwickeln, können wir auch außerhalb der Matte kultivieren. Indem wir regelmäßige Momente der Stille einbauen oder kleine Rituale des Dankens in unseren Tagesablauf integrieren, erinnern wir uns daran, wie reich beschenkt unser Leben ist. Wir lernen auch negative Gefühle und Herausforderungen als Lektionen anzunehmen und aus ihnen zu wachsen. Die Dankbarkeit, die wir in unser Leben einladen, hat die Kraft, uns glücklicher, zufriedener und erfüllter zu machen. Indem wir uns auf das konzentrieren, was wir haben anstatt auf das, was uns fehlt, verschieben wir unseren Fokus auf die positiven Aspekte des Lebens. Das wiederum kann dazu führen, dass sich unsere Einstellung ändert und wir offener für neue Möglichkeiten werden.

Indem wir Yoga mit Dankbarkeit verbinden und diese Haltung in unseren Alltag integrieren, öffnen sich neue Türen für uns. Wir lernen, das Leben bewusster zu genießen und können mehr Freude und Zufriedenheit darin finden. Die Bereicherung durch Dankbarkeit liegt nicht nur darin begründet, dass sie uns positive Emotionen schenkt oder unsere Perspektive verändert – sie ermöglicht es uns auch, eine tiefere Verbindung zu anderen Menschen einzugehen und unser eigenes Potenzial voll auszuschöpfen.

Insgesamt kann dankbare Achtsamkeit unser Leben auf vielfältige Weise bereichern. Sie hilft uns dabei, den Moment bewusst wahrzunehmen und ihn vollständig zu erleben. Durch Yoga können wir diese Dankbarkeit entwickeln und von der Yogamatte in unser tägliches Leben tragen. Wenn wir lernen, dankbar zu sein für das Gute in unserem Leben sowie für die Lektionen aus Herausforderungen herauszuholen, öffnen sich neue Türen für Glückseligkeit und Erfüllung.

5. Wie kann ich die Dankbarkeit von der Yogamatte in mein Leben integrieren

Dankbarkeit ist eine wunderbare Eigenschaft, die unser Leben bereichern kann. Sie lässt uns die kleinen Dinge im Alltag mehr schätzen und bringt uns in Verbindung mit dem gegenwärtigen Moment. Auf der Yogamatte haben wir oft das Gefühl von Dankbarkeit erfahren – sei es für unseren Körper, der uns beim Üben unterstützt, oder für den Raum und die Zeit, die wir uns nehmen können, um Yoga zu praktizieren. Doch wie können wir diese Dankbarkeit auch außerhalb der Yogamatte in unser Leben integrieren?

Werde dir bewusst, wofür du dankbar sein kannst

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu tun. Eine davon ist es, bewusst Momente der Dankbarkeit im Alltag einzufangen. Dies kann zum Beispiel durch das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs geschehen. Jeden Tag notieren Sie drei bis fünf Dinge, für die Sie dankbar sind – sei es ein schöner Sonnenuntergang, ein liebevolles Gespräch mit einem Freund oder einfach nur eine leckere Tasse Tee am Morgen. Durch das bewusste Erkennen und Wertschätzen dieser kleinen Momente trainieren Sie Ihr Gehirn darauf, positivere Aspekte des Lebens wahrzunehmen und sich auf das Gute zu konzentrieren. Indem wir diese Dinge erkennen und schätzen, fördern wir ein Gefühl der Dankbarkeit.

Gebe dir Raum, innezuhalten

Eine weitere Möglichkeit ist es, regelmäßig innezuhalten und sich bewusst zu machen, wofür man gerade dankbar ist. Das kann beispielsweise vor dem Essen geschehen – nehmen Sie einen Augenblick lang wahr, welche Nahrungsmittel Ihnen zur Verfügung stehen und wie sie Ihren Körper nähren werden. Auch können wir versuchen, im Alltag achtsam zu sein – sei es beim Gehen oder bei Gesprächen mit anderen Menschen. Indem wir den Moment bewusst wahrnehmen und unsere Aufmerksamkeit darauf lenken, können wir mehr Dankbarkeit für die kleinen Freuden des Lebens empfinden.

Kleine Dankbarkeitsrituale für den Alltag

Es hilft am Abend vor dem Zubettgehen über den vergangenen Tag zu reflektieren und drei bis fünf Dinge zu finden, für die Sie dankbar sind. Durch diese kleinen Übungen kann Dankbarkeit zu einer festen Gewohnheit in Ihrem Leben werden und Ihnen dabei helfen, positive Energie zu verbreiten und mehr Freude in Ihren Alltag zu bringen.

Kleine Dankbarkeitsrituale in den Tag einzubauen – sei es das Aufschreiben von drei Dingen, für die man dankbar ist, oder das Teilen eines Kompliments mit einem geliebten Menschen, können einen großen Effekt auf unsere Lebensfreude haben. Indem wir unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, stärken wir nicht nur unsere Beziehungen und unser eigenes Wohlbefinden, sondern inspirieren auch andere dazu, achtsamer und dankbarer durchs Leben zu gehen.

Fazit | Lasse Dankbarkeit dein Leben bereichern

Wenn wir die Praxis der Dankbarkeit in unser Leben integrieren, kann dies unser Leben auf vielfältige Weise bereichern. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Dankbarkeitspraktiken positive Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit haben können – sie reduzieren Stress, stärken das Selbstwertgefühl und fördern ein allgemeines Wohlbefinden. Darüber hinaus helfen sie uns dabei, das Gute in unserem Leben zu sehen und uns auf das Positive zu konzentrieren.

Sie hilft uns dabei, negative Gedanken loszulassen und stattdessen den Fokus auf das Positive zu lenken. Durch die bewusste Wahrnehmung unserer Umgebung erkennen wir die Schönheit im Alltäglichen und können dadurch mehr Freude und Zufriedenheit empfinden. Unsere Beziehungen werden gestärkt durch ein offenes Herz voller Dankbarkeit und wir entwickeln eine tiefere Verbindung zu uns selbst und unserem innersten Wesenskern.

Indem wir die Dankbarkeit von der Yogamatte in unser tägliches Leben bringen, können wir eine tiefere Verbundenheit mit uns selbst und unserer Umgebung spüren und unser Herz für die Schönheit des Lebens öffnen. Yoga ist somit nicht nur eine körperliche Praxis, sondern auch ein Weg zu innerer Ruhe, Achtsamkeit und Dankbarkeit. Und wenn wir regelmäßig auf die Matte gehen und bewusst unseren Körper spüren sowie unseren Atem fließen lassen, können wir diese Haltung der Dankbarkeit in uns kultivieren. Sie wird zur treuen Begleiterin auf unserem Weg vom Mattenrand ins Herz – einer Reise hin zu einem erfüllten Leben im Hier und Jetzt.

Achtsamkeit entsteht, indem wir zur Ruhe kommen. Yoga Nidra und andere Entspannungstechniken können ganz wundervolle Übungen dafür sein. Erweitere dein Wissen als YogalehrerIn im Rahmen unserer +300h Ausbildung oder buche dieses Modul separat.