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Was ist es, das unzählige Yoga-Praktizierende dazu treibt, so hart in ihrer Yoga Praxis zu arbeiten? Obwohl Scharen von Menschen aus gesundheitlichen Gründen zum Yoga finden, werden die Schüler oft von den sehr physischen, athletischen Yogastilen angezogen und zwingen ihre Körper in ihre Vorstellung eines „Yoga-Olympioniken“ und ringen sich in einen nassen, schwitzenden Haufen. Es ist als ob der Geist einen griechisch-römischen Ringkampf mit seinem eigenen Körper vollführt. Auch wenn wir nach Frieden suchen, benutzen viele die gleichen aggressiven Werkzeuge, die wir in der Geschäfts- und Sportwelt gelernt haben:

  • Aushalten
  • Erzwingen
  • Einschüchtern
  • Dominieren
  • „Gewinnen“

Da diese Methoden in der Wirtschaft und im Sport gelehrt werden, ist es verständlich, dass Menschen versuchen, die gleiche Denkweise in ihrer Yogapraxis anzuwenden – aber funktioniert es? Unsere Körper verändern sich, aber sind wir glücklicher?

Das Dilemma

Was die Yoga-Philosophie nahe legt, ist, dass das ständige sich ins Zeug legen, die Habgier und Zielsetzung im Yoga nicht nur kontraproduktiv sind, sondern schlussendlich Deinem Geist schaden. Diese aggressiven Werkzeuge in allen Lebensbereichen zu nutzen, ist so, als ob wir für jede Arbeit einen Hammer benutzen würden, einschließlich dem Zähne putzen. Auch wenn uns unser Körper versucht mitzuteilen, dass wir uns genug ins Zeug gelegt haben, rechtfertigen wir die Erkältungen, Grippen und Kopfschmerzen als akzeptable Nebenwirkungen für die Opfer, die wir für unsere Karriere erbringen. Der unausgesprochene faustische Deal, den wir mit uns geschlossen haben, ist, dass wir glauben durch das momentane Opfer von Gesundheit, Schlaf und Glück, später etwas viel Signifikanteres zu erlangen: Macht, Respekt, Geld und Position. Wir überzeugen uns selbst, dass wir, wenn wir dieses Ziel erreichen, endlich den lang überfälligen Urlaub nehmen können, abnehmen können, schlafen können, langsamer machen können und mehr Zeit mit unserer Familie verbringen können. Dann können wir glücklich sein.

Das Problem ist, dass unsere Kinder nicht auf uns warten; sie wachsen weiter während wir Tag für Tag spät von der Arbeit nach Hause kommen. Unsere Gesundheit baut ab und weist so seltsame Symptome wie Verdauungsstörungen, schlimme PMS oder Hautausschlag auf, die wir durch Medikamente versuchen „los zu werden“. Und die Gefahr, vor der wir uns heimlich fürchten, ist, dass wenn wir endlich am oberen Ende der Leiter angekommen sind, unsere Kinder bereits erwachsen sind und uns kaum kennen, unser vernachlässigter Partner sich nicht mehr für uns interessiert, unsere Gesundheit ruiniert ist, wir feststellen, dass die Leiter vielleicht gegen die falsche Wand gelehnt ist. Aufgrund dieses Syndroms, sind viele von uns verschlossen und haben Spannungen in ihrem Körper und Nervensystem vergleichbar mit denen eines Kriegsveteranen. Aus diesem Grund knirschen wir nachts mit den Zähnen. Aus diesem Grund wachen wir nachts um drei auf und können nicht mehr einschlafen. Ist es schlecht, hart zu arbeiten? Im Gegenteil. Weise Yogis sagen uns, dass harte Arbeit eine Tugend ist, solange sie ein Teil unserer Verwandlung und nicht deren Vermeidung ist. Warum nehmen wir also diese obsessive Tatkraft mit in die Yoga Praxis und hoffen ein neues Resultat mit dem alten dysfunktionalen System zu erreichen?

Die Antwort ist, dass wir das nicht können.

Wir können nicht die gleichen Methoden benutzen, die uns verspannt und ängstlich machen, um entspannt und weniger zwanghaft zu werden. Und das ist das Dilemma.

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Die Lösung

Um das Dilemma zu lösen, müssen wir als erstes neue Prioritäten in Bezug auf unsere Ziele setzen. Wenn wir anerkennen, dass wir in erster Linie erfüllt, glücklich und gesund sein wollen, müssen wir Willens sein, mehr als nur unsere Muskeln zu verändern. Yoga scheint in erster Linie physisch zu sein. Was es aber völlig von anderen westlichen „Workouts“ unterscheidet, ist, dass Yoga Folgendes harmonisiert:

  • Den GEIST. Intention; mentaler Fokus, Selbstbeobachtung

Den Unterschied zwischen reiner Aufmerksamkeit und dem Produkt der Aufmerksamkeit lernen.

  • Die SEELE. Atmung und emotionaler Fokus. Konzentration auf die Gefühle und die Beziehung zu seinem höheren Selbst eingeschlossen.

Selbst, oder Hingabe an Gott, in welcher Form Du es verstehst.

  • Der KÖRPER. Eine physische Ordnung, die Bewegung oder Haltungen beinhaltet, die unsere Lebenskraft und Intention durch unser ganzes Sein hindurch ziehen. Veränderung entsteht, wenn wir uns in allen drei Bereichen gleichermaßen bemühen: Körper, Geist und Atem (Seele). Wenn alle drei harmonisieren, beginnen wir, uns selbst tiefer zu erleben und wir werden stärker, flexibler und ruhiger. Wir können sogar friedlich durchschlafen.

Die 3 Säulen des Yoga

Hier ist ein Leitfaden, wie man eine bedeutsamere Praxis und ein friedlicheres Leben erreichen kann:

Intention

Das Erste was Du machen musst, ist Deine Augen zu schließen und eine Intention auszuwählen. In anderen Worten, ziele auf etwas ab. Widme Deine Praxis einer bedeutsamen Veränderung, die Du in Deinem Leben haben möchtest. Beispiele können sein: Frieden, Vergebung oder Geduld. Ein altes Sprichwort sagt: „Wenn Du auf nichts zielst, wirst Du es sicher treffen.“ Aber wenn Du Deinen Geist und Deine Emotionen in eine Richtung ausrichtest, erhält Dein Tun große Kraft.

Deine Spiritualität, wie auch immer Du sie definierst, kann Deinen Körper durchziehen, so dass Dein Körper ausstrahlt, wer Du von Deiner Seele her bist und wofür Du in diesem Leben stehst.

Atmung

Nimm es an; ein Grund warum wir Angst haben, tief zu atmen, ist, dass wir tief im Inneren wissen, dass unsere Atmung mit unseren Emotionen verbunden ist. Wenn wir uns gestresst fühlen und unseren Gefühlen wenig Aufmerksamkeit schenken, kann tief atmen Angst machen. Also halten wir unsere Atmung klein und flach und ungleichmäßig, egal wie oft unser Yogalehrer sagt:

„Atme tief.“ Dies kann zu zwei Arten von Katastrophen führen;

Eine ist Krankheit; nicht ausgedrückte Trauer ist einer der Hauptgründe für Angstzustände, Depressionen und sogar Wut. Es gibt sogar Beweise, dass die Unterdrückung von Trauer über Jahrzehnte hinweg, Krankheiten wie Krebs oder Herzerkrankungen verursachen kann.

Zweitens; es kann unsere Beziehungen zerstören. Wir neigen dazu, die Menschen zu verletzen, die wir am meisten lieben, weil wir unsere eigenen emotionalen Verletzungen mit uns rum tragen, die für den Außenstehenden nicht sichtbar sind. Stell Dir vor jemanden zu umarmen, der unter seiner Kleidung offene Wunden hat, von denen Du nichts weißt. Seine Reaktion wäre die eines verwundeten Tieres, das zurückschlägt. Wenn wir also bewusst eine langsame und tiefe Atmung nutzen, um zu heilen und diese Wunden auf diese Weise heilen, können Atemübungen unser Leben verändern, denn es ändert unser Verhalten und beeinflusst damit all unsere Beziehungen.

Körperhaltungen/Bewegung

Praktiziere Deine Yogaübungen mit dem Fokus auf Deiner Atmung.

Atme in Dein Herzzentrum, atme Licht ein – fülle die Lungen komplett, atme die Vergangenheit aus und das was Du nicht mehr brauchst. Wenn Du eine eigene spirituelle Praxis hast, benutze Dein eigenes visuelles Bild von Gott oder Namen für Gott. Atme ein, als ob Du die Energie Gottes einatmen würdest; atme alles aus, was Du nicht mehr brauchst. Atme während einer Körperhaltung in Deinen ganzen Körper, egal ob Du Dich bewegst oder still hältst. Wenn Du Dich überwältigt oder müde fühlst, ruh Dich ein paar Momente aus, anstatt Dich unter Druck zu setzen. (Selbst Maschinen brauchen Pausen.) Erlaube Dir, mindestens vier Mal in die Position des Kindes zu gehen, wenn die Praxis 90 Minuten dauert. Erkenne den Mittelweg zwischen extremer Anstrengung und Ausruhen. Viele Übererfüller kennen nur das Konzept „alles oder nichts“. Erkunde den Raum zwischen Null und Zehn. Versuche, auf Level sieben zu praktizieren, nicht zehn. Dadurch entwickelt sich Sensitivität, Geduld und Freundlichkeit.

Bouddha et Bien-tre

Bewege Deinen Fokus weg vom äußeren Körper hin zum inneren Körper

Um die Art, wie wir praktizieren also wirklich zu ändern, müssen wir als erstes aufhören, uns mit uns und anderen zu vergleichen und zu konkurrieren und beginnen, uns von Gedanken darüber zu verabschieden, wie unser Körper aussieht. Viele von uns glauben, dass ihre Probleme vorbei wären, wenn sie nur etwas dünner, etwas schöner oder hübscher wären.

Unglücklicherweise tauschen wir ein Bündel von Problemen gegen ein anderes aus, wenn wir besessen und zielorientiert mit unserem Äußeren werden. Wir mögen unsere körperlichen Ziele erreichen, entfernen uns aber weiter von Freude und Zufriedenheit. Der zwanghafte Antrieb scheint uns alles zu geben, was wir wollen, außer Glück, und das ist vielleicht der Grund dafür, warum zwei der am meisten verkauften Medikamente in Amerika Antidepressiva und Medikamente gegen Ängste sind. Eins der magischen Geschenke des Yoga ist, dass Du das, was für Dich gilt und worin Du Dich in Deiner Praxis verbesserst, wunderbar in der Außenwelt einsetzen kannst. Wenn Du also im Yoga lernst, Deinen Geist zu fokussieren, wird Dein Fokus Deine Arbeit verbessern.

Wenn Du im Yoga geduldiger mit Dir und anderen wirst, wirst Du auch zu Hause geduldiger sein. Wenn Du im Yoga fröhlicher wirst, wirst Du fröhlicher sein, egal wo Du hingehst. Stell Dir vor, als Nebenwirkung ein besserer Mensch zu werden und einen gesunderen Körper zu bekommen.

Erinnere Dich; wenn es genug wäre eine Yoga Pose zu perfektionieren, um uns in spirituelle Meister zu verwandeln, würden die Menschen in den Cirque du Soleil gehen, um spirituellen Rat zu bekommen. Die Posen zu schaffen, macht uns nicht unbedingt glücklicher, spiritueller oder zufriedener. Wenn aber jemand durch den Versuch der Veränderung inspiriert ist und wir mit dieser Intention atmen, wird der Geist ruhiger und das energetische Herzzentrum öffnet sich. Wenn das passiert, entstehen Anmut und Veränderung. Die Yogaposition und die Atmung sind Werkzeuge, um uns wieder aufzubauen. Das Ziel ist nicht, uns zu verknoten – wir sind bereits verknotet. Das Ziel ist es, die Knoten in unserem Herz zu lösen. Das Ziel ist, sich mit der ultimativen, der liebenden und friedlichen Kraft des Universums zu verbinden.

Max_Action

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