Im Jahr 2050 wird jede*r dritte Deutsche älter als 60 Jahre alt sein. Was liegt näher, als die Schlussfolgerung, dass zunehmend ältere Menschen den Weg zum Yoga finden werden. Vor allem auch deswegen, weil in Deutschland ein klarer Trend zu mehr Gesundheit prognostiziert wird.
Trotzdem ist das Yoga-Angebot für Senior*innen bisher verblüffend überschaubar. In unserer westlichen Gesellschaft gilt „alt“ zu sein als Makel – gleichzusetzen mit nichtsnutzig. Der Mensch wird wertgeschätzt, wenn er etwas tut, wenn er jung, dynamisch und erfolgreich ist, es zu etwas bringt, was unsere Gesellschaft als wertvoll erachtet. Der Wert des Alters aber liegt nicht im Tun. Er liegt im Sein. Dieses „ich bin“, was wir Yogis unseren Schüler*innen doch so gerne vorbeten, oder!? Aber in unserer Gesellschaft fragt man: „Sein? Was tut man da und wie macht man das?“.
Yoga insbesondere älteren Menschen näher zu bringen, erfordert von Yogalehrenden zunächst spezifisches Wissen und sehr viel Geduld, Einfühlungsvermögen, sowie Flexibilität im Umgang mit den Teilnehmenden.
Unterschiedliche Zielgruppen können gut in einer Yogastunde gemeinsam unterrichtet werden. Spätestens aber wenn seelische und körperliche Themen Einzelner eine besondere Aufmerksamkeit verlangen, stößt man als Yogalehrer*in nicht nur an eigene Grenzen. Ältere Menschen brauchen eine deutlich verlangsamte (aber nicht zu sehr vereinfachte), noch bewusstere und vor allem nicht automatisierte Hinführung zu den Übungen. Die Übungen sollten im Sinne einer individuellen Praxis flexibel gestaltet werden. Die Wirkung dieser besonderen Yogapraxis beinhaltet dann nicht nur Prophylaxe und die Förderung von Rehabilitation, sondern unterstützt die Menschen zusätzlich dabei, den Alterungsprozess bewusst wahrzunehmen und sich so zu akzeptieren und anzunehmen, wie man jetzt ist.
Auch ist es eine schöne und besondere Aufgabe, Senior*innen, die in Einrichtungen leben, zu unterrichten. Eine regelmäßige Yogapraxis bietet den Bewohner*innen die Perspektive, ihre Muskelkraft und Stabilität sicher und wirkungsvoll aufzubauen, die Atmung zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu stabilisieren.
Der Bedarf Yoga in Senioreneinrichtungen durchzuführen, ist im Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre besonders groß und meine Erfahrung zeigt, dass wir insbesondere in Einrichtungen einer sehr dankbaren und aufmerksamen Gruppe von Menschen begegnen.
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Ich freue mich auf Dich!
Ursula Engel
(Referentin 50 plus)
Infos unter: www.unit-ausbildung.de
In unserem Yogakurs hat ein 72 jähriger Mann mit dem Yoga begonnen. Ich finde es klasse, dass man nie zu alt für Yoga ist. Yoga dehnt und hält uns fit und gesund. Ich glaube, da ist es auch egal, in welchem Alter man anfängt. Namasté Melanie