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Lebensfreude ist theoretisch ganz einfach. Per Definition ist sie das Empfinden von Freude am eigenen Leben. Begleitet wird sie meist von Selbstbewusstsein, Vitalität, Optimismus, Kreativität und – einfach Glücklichsein. Doch im Alltag sieht es meist ein wenig schwieriger aus mit der Lebensfreude. Wie lernen wir also, das Leben endlich in vollen Zügen zu genießen?

Lebensfreude im Alltag

Die Kinder quengeln, der oder die PartnerIn kommt genervt von der Arbeit nach Hause, im Büro gibt es nichts als Stress und die Nachrichten sorgen auch nicht gerade für Lebensfreude. Ärger, Streit, Lebenskrisen, Jobverlust – all das kann uns Freude nehmen. Das Gute ist: Lebensfreude lässt sich zurückgewinnen.

Wie entsteht Lebensfreude?

Manchmal spüren wir Lebensfreude in bestimmten Situationen. Manchmal blüht sie durch den Kontakt zu anderen Menschen auf. Und oft entsteht sie aus sich selbst heraus. Denn häufig sind es die kleinen Dinge, die das Glück in unser Leben bringen. Ein ehrliches Kompliment, ein gutes Gespräch oder schöne Musik lassen uns strahlen. Aber auch eine wichtige Erkenntnis, neue Ideen und Pläne oder eine Veränderung der inneren Einstellung schenken uns einen neuen Blick aufs Leben. Lebensfreude und ihre Gründe sind so individuell wie wir es sind.

Wie fühlt sich Lebensfreude eigentlich an?

Jetzt wissen wir, WANN wir Lebensfreude empfinden. Aber WIE fühlt sie sich eigentlich an? Wenn wir Lebensfreude empfinden, dann sind wir überglücklich und glückselig. Einige fühlen sich lebendig, dankbar und voller Energie oder gar ekstatisch. Am liebsten würden sie tanzend die ganze Welt umarmen. Wieder andere bleiben in der Lebensfreude eher ruhig und entspannt. Fast schon selig.
Kannst du dich an einen Moment erinnern, an dem du dich so gefühlt hast? Was genau hast du dabei empfunden? Nimm dir doch ein paar Momente Zeit, um in dich hineinzuspüren.

Bewertungen und die Sache mit der Resilienz

Oft ist es einfacher, die Lebensfreude im Außen zu suchen. Aber genau hier liegt das Problem. Denn es sind gar nicht die äußeren Umstände, die uns glücklich machen. Vielmehr ist es unsere Bewertung dieser Umstände. Schließlich kann man sich auch an einem wunderschönen Ort allein und unglücklich fühlen. Oder im schlimmsten Unwetter voller Zuversicht in die Zukunft schauen.

Auch die Resilienz eines Menschen beeinflusst, ob uns in schwierigen Phasen die Lebensfreude verloren geht. Und es gibt häufige Auslöser:

Schicksalsschläge
Wenn wir oftmals Schicksalsschläge und schwierige Situationen erleben, geht die Lebensfreude mit der Zeit spürbar verloren.

Anhaltender Pessimismus
Auch, wenn wir das Glas immer halbleer sehen, begeben wir uns in eine Abwärtsspirale in der die Lebensfreude blockiert wird.

Ständige Vergleiche
Jede:r ist einzigartig. Und trotzdem vergleichen wir uns allzu gern. Entweder mit einer vergangenen (vermeintlich besseren) Version unseres Selbst oder mit anderen Menschen. Denn die empfinden wir oft als schlauer, schöner, erfolgreicher oder glücklicher. Wie soll man da noch mit Freude auf das eigene Leben blicken?

Psychische Probleme
Betroffene Menschen mit einer psychischen Erkrankung können Ihre Begeisterung und Leidenschaft für das Leben verlieren. Verlorene Lebensfreude kann ein Anzeichen für eine beginnende Depression sein, die dringend mit einem Arzt besprochen werden sollte.

Fehlende Selbstbestimmung
Wenn wir das Gefühl haben, nichts an unserer Situation ändern zu können, verlieren wir die Motivation. Denn sobald wir uns fremdbestimmt fühlen, schränkt das unser Gefühl von Freiheit und Kreativität massiv ein.

9 Tipps für mehr Lebensfreude in deinem Leben

Um dauerhaft mehr Lebensfreude ins eigene Leben zu integrieren, braucht es Zeit und etwas Geduld. Allerdings musst du dafür weder das eigene Leben komplett umkrempeln, noch für ein paar Monate ins Ausland reisen. Schon kleine Änderungen im Alltag reichen aus, um die eigene Lebensfreude wiederzufinden oder zurückzugewinnen. Hier sind 10 Tipps für dich, wie du das schaffst:

1 I Nimm dir Zeit für dich

Stress ist für alle von uns kein Fremdwort. Alles muss bestenfalls schnell und sofort erledigt werden. Pausen werden überbewertet und in der Regel gar nicht erst genommen. Doch genau diese Pausen sind wichtig, um zur Ruhe zu kommen und den Alltag zu verarbeiten. Versuche kurze Pausen für dich selbst freizuhalten, um z.B. ganz bewusst zu atmen, spazieren oder meditieren.

2 I Treffe Menschen, die dir guttun

In erster Linie solltest du dich mit den Menschen umgeben, die dir guttun und mit denen du glücklich bist. Dabei solltest du darauf achten, dass du ganz du selbst sein kannst, dich nicht verstellen musst und dich frei und zufrieden fühlst. Verbanne Menschen aus deinem Leben, die dir Lebensfreude nehmen und dich klein machen.

3 I Baue Bewegung in Deinen Alltag ein

Bewegung ist ein wichtiger Baustein für mehr Lebensfreude. Du tust etwas für deine Gesundheit und schüttest dabei auch noch Glückshormone aus. Zudem fühlst Du Dich besser mit dem Wissen, etwas für deinen Körper und deine Seele getan zu haben. Bewegung muss kein Höchstleistungssport sein. Es kann ein Spaziergang sein oder ein Yoga-Kurs. Alles ist besser, als unzufrieden schlafen zu gehen.

Kennst du unsere Yoga Videos auf YouTube? Wie wäre es mit einer Yoga Einheit zum Thema Anti Stress Yoga.

4 I Lächele so oft es geht

Auch wenn Du keinen Grund zum Lächeln hast, tue es trotzdem, denn im Körper werden die gleichen Reaktionen ausgelöst, wie in Momenten, in denen du wirklich glücklich bist. Nach 60 Sekunden Lächeln glaubt dein System, dass etwas Gutes passiert sein muss und schüttet Glückshormone aus.

5 I Akzeptanz

Jeder Mensch hat mal einen schlechten Tag oder erfährt Situationen, die nicht so schön sind. Es geht nicht darum, diese nie wieder zu erleben, sondern darum, zu lernen, damit umzugehen. Wer lernt, auch die schlechten Tage und Situationen umzuwandeln und daraus gute Tage zu machen, wird wahre Lebensfreude finden. Dafür ist es wichtig sich bewusst dafür zu entscheiden, den Tag gut werden zu lassen und sich zu überlegen, was man dafür tun kann.

6 I Achte auf deine Bewertungen

Oft sind es unsere Bewertungen, die uns die gute Laune rauben. Mal wünschen wir uns, wir wären erfolgreicher, selbstbewusster oder mutiger. Mal ist es der morgendliche Blick in den Spiegel, der uns nicht gefällt. Das schlimme ist – meist setzen sich diese Bewertungen den ganzen Tag fort. Lernst du, das zu beobachten und loszulassen, kannst du die Schönheit und Vollkommenheit in allem finden.

7 I Lebe im unmittelbaren Moment

Viel zu oft leben wir in Gedanken in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Dort findet aber nicht das Leben statt. Das Leben findet jetzt im Augenblick statt, in dem Moment, in dem du atmest. Versuche, mehr auf den unmittelbaren Moment zu achten und du wirst Dinge sehen, die dir vorher verborgen waren. Denn dann entdeckst du das Glück in den kleinen Dingen.

8 I Tue täglich etwas Unbekanntes

Das können Kleinigkeiten sein, wie z.B. einen Spaziergang an einem unbekannten Ort zu unternehmen, bewusst im Regen durch die Pfützen zu springen, etwas völlig Neues zu kochen oder dich für einen besonderen Kurs anzumelden. Wer etwas Neues ausprobiert und sich immer wieder neue Ziele steckt, kann sein Glücksempfinden erhöhen und die Lebensfreude steigern. Denn inneres Wachstum ist eines unserer Grundbedürfnisse. Bevor wir es nicht ausprobiert haben, können wir nicht wissen, ob es uns wirklich Spaß bringt. Folge deiner Neugierde.

Möchtest du im Bereich Yoga etwas Neues wagen? Wir haben viele Aus- und Weiterbildungen für dich im Angebot, mit denen du deinen Horizont erweitern kannst.

9 I Kultiviere Dankbarkeit

Meist konzentrieren wir uns auf die Dinge in unserem Leben, die schief laufen oder das, was uns fehlt. Immer in dem Gedanken: „Wenn ich das erreicht habe, dann bin ich glücklich“. Solange wir es nicht haben, sind wir unglücklich. Und wenn wir es dann haben, dann hält das Glück nur kurz an, denn auch das Erreichte ist irgendwann „normal“. Dankbarkeit hingegen schenkt uns dauerhafte Zufriedenheit, da es den den Blick wieder zurück auf das Wesentliche lenkt. Anstatt innerlich aufzuzählen, was fehlt, erkennen wir den wahren Reichtum dessen an, was wir im Hier und Jetzt besitzen: Gesundheit, leckeres Essen, ein Dach über dem Kopf, ein warmes Bett, fließendes Wasser, Freunde, Yoga… ;)

Hier kann es hilfreich sein, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen, in das du täglich 3 Dinge hineinschreibst, für die du wirklich dankbar bist. Anfangs ist das vielleicht schwierig. Aber mit der Zeit wirst du mehr und mehr Dinge aufschreiben, da dir schlicht und einfach mehr Dinge auffallen, für die du dankbar sein kannst.

Mit Lebensfreude durchs Leben gehen

Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, mehr Lebensfreude in dein Leben einzuladen. Probiere doch mal aus, ein paar Punkte in dein Leben zu integrieren. Nach und nach werden weitere folgen. Das Schöne für uns Yogis und Yoginis – mit unserer Yogapraxis üben wir, mehr und mehr im Moment zu bleiben. Und genau das ist es, was letztendlich unsere Lebensfreude aufblühen lässt. Hast du weitere Tipps für mehr Lebensfreude? Teile sie gerne mit uns in den Kommentaren.