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Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Aladdin und der Wunderlampe, in der Aladdin an der Lampe reibt und dann ein Geist aus der Flasche erscheint und ihm seine Macht und Größe offenbart. Er ist sehr machtvoll dieser Geist, kennt nicht nur die geheimsten Wünsche der Menschen, er kann sie auch erfüllen.

Aladins WunderlampeJeder hätte sicher gerne einen solchen „Geist in der Flasche“, den wenigsten ist jedoch bewusst, dass auch in uns ein solcher „Geist“ verborgen ist. Dieser zaubert in dem Sinne keine Geschenke herbei, ist aber durchaus machtvoll und in der Lage, uns alles in unser Leben zu ziehen, was wir uns wünschen.

Die Rede ist hier von der Macht unserer Gedanken. Denn je nachdem, wie wir diese Steuern einsetzen, arbeiten sie „für“ oder „gegen“ uns.

Swami Vishnu Devananda hat es einmal ganz treffend gesagt:

„Sobald es uns gelingt, den Geist und die Gedanken zu kontrollieren, gibt es praktisch keine Begrenzung unseres Könnens mehr – denn nur unsere Illusionen sind es, die uns an der wahren Selbstverwirklichung hindern.“

Was bedeutet das im praktischen Sinne? Heißt das, wir müssen, wie Aladdin den Geist in der Flasche, unseren Geist kontrollieren, damit er uns alle unsere Wünsche erfüllt?

Die Antwort hierzu ist einfach. Ja, wir müssen unseren Geist kontrollieren lernen, jedoch nicht, damit unser Geist sich selbstständig an die Erfüllung unserer Wünsche macht, sondern damit wir erkennen, an welchen Illusionen wir festhängen.

Die Illusion dessen, was möglich ist

Setze Dich gerade aufrecht hin, wo auch immer Du gerade sitzt, Deine Hüfte sollte fixiert sein und sich nicht bewegen. Strecke Deinen rechten Arm nach vorne aus, so als würdest Du auf etwas zeigen, was vor Dir steht. Dann drehe Deinen Oberkörper nach rechts und zeigen mit Deinem Finger hinter Dich, drehe Dich dabei mit dem Oberkörper so weit wie es Dir möglich ist und merke Dir den Punkt, auf den Dein Zeigefinger zeigt. Dann drehe Dich wieder vor.

Schaue nun für ca. 2 Minuten auf folgendes Bild und lese Dir dabei den darauf stehenden Text 10x durch. Atme dabei 10x tief ein und aus.

Budhha mit Text

 

Jetzt strecke Deinen rechten Arm wieder mit dem Finger nach vorne zeigend aus und wiederhole die Übung. Und, konntest Du weiter drehen als zuvor? Normalerweise kommt jeder hier mindestens 20 cm weiter.

Diese kleine Übung zeigt, dass unsere Gedanken und Illusionen darüber, was wir können oder nicht, einen massiven Einfluss auf uns und unser Handeln haben. Wenn dieser Einfluss schon bei diesem kleinen Beispiel bei dem es „um nichts geht“ so stark zur Geltung kommt, wie ist es dann erst bei für uns „wirklich wichtigen Dingen“.

3 Schritte, um die Illusion zu erkennen:

Im Folgenden zeige ich in 3 Schritten, wie wir die „Traumwelt“, die wir uns selber im Laufe unseres Lebens erschaffen haben, erkennen können, um so mit der Zeit das Wirkliche vom Unwirklichen trennen zu können.

Der erste Schritt: Erkenntnis

Der erste Schritt ist die Erkenntnis, dass ich geführt bin durch meine Gedanken und diese mich von meinen mir eigentlich wichtigen Vorhaben (z.B. Yoga zu praktizieren oder meiner täglichen Meditation) abhalten. Allein dadurch, dass ich bemerke, dass meine Gedanken am Morgen mit mir verhandeln, obwohl ich eigentlich z.B. aufstehen und Yoga praktizieren möchte, mache ich den ersten Schritt zur Veränderung.

Der zweite Schritt: Beobachten

Habe ich das erkannt, kann ich beginnen, diese Gedanken zu beobachten. Hier eine kleine Übung für Dich, die ich im ersten Teil 3 Minuten für Dich anleite.Den zweiten Teil kannst Du, wenn Du möchtest, dann allein in der Stille für Dich praktizieren.

Teil 1: Beobachtung Deiner Atmung

Sitze gerade und aufrecht und beginne, Deinen Atem wahrzunehmen. Mit der Atmung bewegt sich Deine Bauchdecke ab und ab, der Atemstrom fließt ein und aus. Lasse dies eine Zeitlang ganz automatisch geschehen, ohne dass Du willentlich darauf einwirkst. Du beginnst einfach zuzuschauen, als wäre der Atem wie Wellen am Strand, deren vor und zurück Du fasziniert betrachtest.

Teil 2: Beobachtung Deiner Gedanken

Diesen Teil der Meditation kannst Du in der Stille für Dich praktizieren. Nach einer Weile kannst Du beginnen, Deine inneren Bilder anzuschauen. Sie werden von alleine kommen, ohne dass Du etwas tust. Allein durch die Beobachtung Deines Atems, werden die Bilder automatisch in Dir entstehen. Vielleicht sind es auch keine Bilder, sondern Worte, bei jedem ist es etwas anders. Dennoch formen sich die Worte oder Bilder aus Deinem Kopf bei näherer Betrachtung meist aus Erinnerungen, manchmal aus Vergangenem, manchmal aus aktuellen Situationen, manchmal aus Annahmen, Mutmaßungen, noch nicht geschehenen Dingen. Manchmal sind es Gedanken über andere, manchmal Gedanken über uns selbst. 

Sitze gerade und aufrecht und beginne, Deinen Atem wahrzunehmen. Mit der Atmung bewegt sich Deine Bauchdecke auf und ab, der Atemstrom fließt ein und aus. Lasse dies eine Zeitlang ganz automatisch geschehen, ohne dass Du willentlich darauf einwirkst. Du beginnst einfach zuzuschauen, als wäre der Atem Wellen am Strand, deren vor und zurück Du fasziniert betrachtest.

Nach einer Weile kannst Du beginnen, Deine inneren Bilder anzuschauen. Sie werden von alleine kommen, ohne dass Du etwas tust. Allein durch die Beobachtung Deines Atems, werden die Bilder automatisch in Dir entstehen. Vielleicht sind es auch keine Bilder, sondern Worte, bei jedem ist es etwas anders. Dennoch formen sich die Worte oder Bilder aus Deinem Kopf bei näherer Betrachtung meist aus Erinnerungen, manchmal aus Vergangenem, manchmal aus aktuellen Situationen, manchmal aus Annahmen, Mutmaßungen, noch nicht geschehenen Dingen. Manchmal sind es Gedanken über andere, manchmal Gedanken über uns selbst.

Wichtig: Urteile hier nicht über Dich, sondern beobachte nur. Mache Dir bewusst, dass die Bilder nichts mit der Gegenwart zu tun haben, nicht mit dem „Hier und Jetzt“, indem Du gerade verweilst und nichts mit dem, wer Du tatsächlich bist.

Es sind nur Bilder Deiner Wahrnehmung, der Wahrnehmung dessen, was Du gesehen hast oder gehört, erlebt oder nicht erlebt hast. Eine Mischung aus ganz vielen Aspekten, die nicht unbedingt immer etwas miteinander zu tun haben. Meist springen die Gedanken wie ein Affe von Baum zu Baum wild von einem Thema zum nächsten, ohne ein Anfang oder Ende.

Hast Du Dir dies bewusst gemacht, kannst Du sanft immer wieder von Deinen Gedanken weg, hin zu Deiner Atmung zu gelangen.

Wenn Du abdriftest, mache Dir keinen inneren Stress. Komme zurück zum beobachten. Verurteile Dich nicht über den Inhalt Deiner Gedanken. Schaue Sie Dir so an, als würdest Du einen Film auf einer Leinwand betrachten, der Dich nicht sonderlich berührt und mit Dir auch nichts zu tun hat. Beobachte eher mit Neugier, je mehr Du über Deine Gedanken lernst, desto mehr lernst Du über Dich.

Mache diese Übung 3 Minuten für Dich und öffne dann langsam Deine Augen. Schaue Dich einen Moment in dem Raum, in dem Du Dich befindest so um, als würdest Du diesen zum ersten Mal betrachten.

Der dritte Schritt: Nicht verhandeln

Mein Mann sagt immer, dass Meditation wie Zähne putzen ist. Keiner von uns käme je auf die Idee, mit sich am Morgen in die Verhandlung zu gehen, ob es sinnvoll ist, den oberen rechten Schneidezahn zu putzen.

Und genauso, wie Du am Morgen einfach aufstehst und die Zahnpasta auf die Bürste gibst, kannst Du zu jeder Zeit beginnen, Dich vor das Bett auf ein Kissen zu setzen und für 2 Minuten die Augen zu schließen.

Der Wert für uns, unsere Klarheit und damit auch für unser Leben ist immens, denn dadurch, dass wir die Illusionen erkennen und nach und nach auflösen, erfahren wir, wer wir wirklich sind und können damit unser wahres Potential verwirklichen und zu einem glücklichen und zufriedenen Leben finden.