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Du bist heute müde aufgestanden, fühlst Dich nicht so fit und möchtest zu neuer Energie und Kraft finden? Dann übe heute für Dich einmal den Krieger, der Dich mutig und kraftvoll durch den Tag bringt.

Der Krieger 1 ist eine stehende Yoga-Haltung, die aus der Grundposition Samasthiti eingenommen wird. Diese Haltung kann man in verschiedenen Varianten üben, der Einfachheit halber zeigen wir hier eine Variation.

Nach dem Krieger Virabhadra benannt, steht diese Übung symbolisch für Kraft, Stärke, Mut und Zielstrebigkeit.

Übungs-Beschreibung :

Starte aus der Grundposition Samasthiti. Stelle Dich in einen großen Ausfallschritt, als würdest Du auf 2 Schienen stehen. Deine Hüfte zeigt dabei parallel zum Mattenanfang. Die hintere Ferse kann dabei entweder abgesetzt sein, sodass Dein Fuß einen 45 Grad Winkel hat oder Du hebst die Ferse alternativ ab und stabilisierst Deine Ferse über dem Fußballen. Deine Arme kannst Du nach oben ausstrecken und die Hände schließen, wobei Du beim nach oben schauen auf den langen Nacken achten solltest. Fühlt sich das nicht gut, öffne die Hände und halte die Arme parallel zueinander. Schaue gegebenenfalls geradeaus.

Wichtig:Romana_Krieger1_quer

  • Achte auf die Aktiviät in den Füßen, so als wäre eine kleine Reisszwecke unter Deinem Fußgewölbe.
  • Dein vorderes Knie richtet sich damit automatisch etwas mehr über Dein Sprunggelenk aus, während Du tiefer in die Beugung des Oberschenkels arbeitest.
  • Du ziehst Deinen unteren Bauch stärker an, damit Du die Dehnung in der Hüfte stärker wahrnehmen kannst.
  • Du bringst Aktivität in Dein hinteres Bein, indem Du es mehr streckst und aktiv in das Bein „hineindenkst“.
  • Dein Oberkörper wird lang, indem Du die Rippen etwas anhebst, die Arme kannst Du dabei nach oben strecken oder auch diagonal nach vorne.
  • Wichtig ist, die Achselhöhlen nach unten auszurichten, damit sich Deine Schultern entspannen.
  • Deinen Blick auf einen festen Punkt gerichtet, z.B. zu den Daumen, kannst Du tief atmen und die Übung spüren und fühlen.

Dauer:

Wie lange Du die Übung halten möchtest, obliegt Dir. Versuche es jedoch mindestens 5 Atemzüge. Übe dann den Sonnengruß erneut, bevor Du den Krieger 1 auf der anderen Seite machst.

Kleiner Tipp von mir:

Wenn Du Schmerzen im unteren Rücken verspürst, versuche Deinen unteren Bauch mehr zu aktivieren. Auch ist es nicht wichtig, gleich die Ferse hinten ganz abzusetzen. Lieber die Ferse abheben und dem hinteren Bein mehr Raum geben und dafür weniger Spannung im unteren Rücken spüren.

Warum ist das so?

Der Hüftbeugemuskel verläuft vom unteren Rücken über die Hüfte zum vorderen Oberschenkelkopf (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Musculus_psoas_major). Wenn Du versuchst die Ferse hinten abzusetzen und Dein Bein dafür mehr strecken musst, kann es sein, dass bei verkürztem Hüftbeuger die Hüfte kippt und damit zu viel Spannung auf die Lendenwirbelsäule übertragen wird. Nimmst Du die Ferse wieder hoch, richtet sich die Hüfte mehr auf. Damit verkürzt sich der Weg für den Hüftbeuger und die Spannung lässt nach.

Wirkungen Krieger 1

Auf energetischer Ebene hast Du die Möglichkeit die Energien auszubalancieren zwischen der Erde, der Verbindung und Stabilität, die daraus wächst, dass Du die Erde spürst und Dich damit verbindest sowie der Ausrichtung nach oben zum Universellen, der Luft, dem Äther und damit einhergehend Deiner eigenen Freiheit, die aus der Stabilität, der Kraft und dem Mut geboren wird.

Auf anatomischer Ebene werden hier die Oberschenkel (m. quadriceps femoris) gekräftigt, die Hüftbeugemuskulatur (m. iliacus und m. psoas major) gedehnt. Die Bauchmuskulatur wird gestärkt (m. rectus abdominis) und der Rücken arbeitet in die Aufrichtung der Wirbelsäule (m. erector spinae). Der Brustraum weitet sich durch die Brustatmung und das Heben der Rippen mittels der Zwischenrippenmuskulatur. Die Rippen drehen sich dabei etwas nach Außen, wodurch sich das Volumen des Brustkorbs vergrößert. Die Arme werden statisch nach oben gehalten, somit ist die ganze Armmuskulatur aktiv bis in die Fingerspitzen, was die Energie nach oben bringt.

Was bringt mir persönlich diese Übung?

Da ich ein sehr träger Mensch bin, hilft mir diese Übung aufzuwachen. Nach dieser Übung fühle ich mich fit und kraftvoll, nicht nur meine Beine, sondern auch mein Oberkörper und meine Arme haben wieder Energie. Ich kann tiefer atmen und fühle mich befreit.

Ich freue mich über das Teilen Deiner Erfahrungen mit dem Krieger 1.

Namasté