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Wenn du Yoga regelmäßig praktizierst, erlebst du häufig, wie du eine persönliche Entwicklung durchläufst. Dies ist einem erst mal gar nicht richtig bewusst. Doch schleichen sich auf einmal neue Ansichten und Erkenntnisse in den Alltag und überraschen dich immer wieder aufs Neue.

Auf einmal öffnest du deine Antennen für verschiedene Bereiche, die Yoga oder Lebensphilosophien betreffen und entdeckst interessantes Neues. So war es bei mir mit den beiden Themen „Meditation“ und „Pranayama“.

Vor meiner Yogalehrer-Ausbildung im UNIT Yoga war „Meditation“ für mich einfach nur ein Begriff. Es war etwas, was Mönche im Osten jeden Tag praktizieren und wenn ich über Menschen etwas hörte, die meditieren, fragte ich mich, auf was für verrückte Ideen man doch kommen kann. Wie soll das denn funktionieren? Das war mir viel zu spirituell, viel zu ruhig, viel zu abwegig. Dafür muss man auf einer anderen Ebene sein. Naja, dachte ich zumindest.

Und „Pranayama“ war für mich vorher generell ein Fremdwort. Während meiner einjährigen Yogalehrer-Ausbildung wurde ich allerdings immer neugieriger auf diese Themen. Am Anfang nur ein klein wenig. Doch mit jedem Ausbildungsmodul wuchs neben der eigenen Yogapraxis meine Lust, noch mehr über Yoga zu erfahren, mich noch intensiver damit zu beschäftigen. Nach einem halben Jahr wurden die Begriffe für mich immer präsenter – allein schon durch das Lesen der Bücher, die während der Ausbildung empfohlen wurden.

Meditation

Meditation – ein spannendes Thema

Nach 8 Monaten war es soweit – auf dieses Ausbildungswochenende habe ich mich daher schon seit Wochen ganz besonders gefreut. „Pranayama“ und „Meditation“ standen auf dem Lehrplan, zwei ganz interessante Themen, die mich persönlich in den letzten Monaten sehr neugierig gemacht haben, mehr darüber zu erfahren.

Pranayama

Der erste Ausbildungstag hatte seinen Schwerpunkt auf dem Thema Pranayama. Wir begannen samstags um 8.30 Uhr mit einer intensiven Yogapraxis. Wir sollten dabei ganz bewusst unsere Grenzen spüren und auf die Reaktion unseren Körpers und unserer Atmung achten. Die Praxis beendeten wir mit einer Aufmerksamkeitsatmung, bei der uns gezeigt wurde, wie wir über die Atmung unsere Energie im Körper steuern können.

Und tatsächlich! Obwohl ich völlig still saß und keinerlei körperliche Anstrengung verübte, spürte ich eine Wärme im Körper. Dieses Gefühl kannte ich bereits aus dem Yoga Unterricht, wo ich während einer sehr aufmerksam ausgeführten Asana spürte, wie die Energie fließt. Es erstaunt mich immer wieder, wie die Yogis in Indien vor tausenden von Jahren auf die gleiche Erkenntnis kommen konnten.

Meditations- & Pranayama Wochenende im UNIT Yoga – dazu gehörte auch eine intensive Yogapraxis

Anschließend machten wir eine kleine Gruppenübung, bei der wir ein intensives Fühlen unserer Atmung erleben und spüren konnten. Durch das Auflegen der Hände an die Rippen oder an den Brustkorb, konnten wir wahrnehmen, wie die Atmung durch unseren Oberkörper fließt. Noch nie habe ich wahrgenommen, wie deutlich die Atmung zu sehen und zu spüren ist.

Unsere zwei Referentinnen zeigten uns und die verschiedenen Atemtechniken wie z.B. Feueratmung.

Die Feueratmung

Bei der Feueratmung (Kapalbhati) wird tief durch die Nase in den Bauch eingeatmet und schnell wieder ausgeatmet. Wichtig ist dabei, dass die Bauchmuskeln bei der Ausatmung angespannt werden. Bei regelmäßiger Ausübung wird die Verdauung angeregt und der Stoffwechsel aktiviert. Vor allem, wenn man sich müde fühlt, ist diese Übung optimal.

Die Unterschiede der verschiedenen Atemtechniken zu spüren, war eine sehr interessante Erfahrung. Seitdem versuche ich diese Übungen in meinen Alltag zu integrieren und habe sie bereits mit meiner besten Freundin ausprobiert. Immer wieder staune ich über die Wirkung des Atems auf unseren Geist, vor allem wie klar und wach man sich nach so einer Übung fühlt.

Feueratmung gibt Energie – dafür gab es ganz viel Praxis zum Ausgleich

Meditation

Am zweiten Ausbildungstag stand das Thema Meditation im Mittelpunkt. Wir wurden in eine „von außen nach innen“ Meditation angeleitet und haben anschließend eine Praxis mit einer langen Shavasana-Phase gemacht, um die Meditation auch in diese Asana einfließen zu lassen. Dabei entdeckte ich so viele neue Impulse und Ideen für meine eigene Yogapraxis.

Wir beschäftigten uns mit vielen Fragen rund um das Thema Meditation – was es ist und welche Hindernisse uns auf diesem Weg begegnen können. Die Ausbildungsgruppe war sehr gemischt und wir haben auch Teilnehmer dabei, die bereits jahrelang meditieren und welche, die es erst neu für sich entdecken. Wir konnten uns über das Thema sehr gut austauschen und eigene Erfahrungen schildern.

Nach der Mittagspause startete die Ausbildungsgruppe eine 20-minütige Gehmeditation, bei der wir schweigend um den Block spazierten und alles um uns herum wahrnehmen sollten. Hierbei war der Fokus, uns von den äußeren Eindrücken nicht ablenken zu lassen. Diese Übung fiel mir persönlich etwas schwer, denn gerade beim Spazieren springen meine Gedanken sehr gerne wie ein Äffchen von Baum zu Baum und lassen das Geschehene Revue passieren. Es war interessant, sich im Nachgang über diese ganz neue Erfahrung mit der Gruppe auszutauschen, denn jeder hat die Situation unterschiedlich empfunden. Manche empfanden das Schweigen als belastend, andere fühlten sich entspannt.

Leider ging das Wochenende viel zu schnell vorbei – denn das Thema hatte mich völlig in den Bann gezogen.

Was habe ich über Meditation und Pranayama gelernt?

So einiges… Zum Beispiel, bewusste Auszeiten für mich zu nehmen und auf meinen Körper zu hören. Dies schaffe ich im Alltag tatsächlich durch ein kurzes Innehalten und eine ruhige Atmung. Man muss nicht spirituell sein, um sich selbst wahrzunehmen, nur achtsam.

Wenn ich es mal eilig habe und merke, wie die vielen Termine mich überrollen, hilft mir oft ein tiefer Atemzug und ein Blick in die Natur. Denn die kleinen Dinge machen unser Leben liebenswert und fröhlich. Erfreue dich daran!

Halte inne und betrachte die kleinen Dinge des Lebens als ein Geschenk © Marina Müller - Las Bellas Artes

Halte inne und betrachte die kleinen Dinge des Lebens als ein Geschenk © Marina Müller

Ich freue mich auf das nächste Ausbildungsmodul „Vinyasa Karma“. Dabei handelt es sich um das Sequenzieren und einen sinnvollen Aufbau von einer Yogastunde. Mehr zu Vinyasa Krama erfahrt ihr in meinem nächsten Blogartikel.
Es bleibt also spannend!

Namaste,

eure Marina