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Die Zeiten ändern sich: Alles ist im Umbruch!

Und besonders dann kann es sein, dass wir alles daran setzen das „Alte“ zu bewahren. Wir Menschen brauchen Sicherheit und Geborgenheit. Und wenn gerade diese bedroht zu sein scheint, weil wir eben nicht wissen, was als nächstes passieren wird oder die aktuelle Situation noch weitere Veränderungen mit sich bringt, versuchen wir die Sicherheit auf andere Weise herzustellen.

Hier haben die Menschen unterschiedliche Herangehensweisen. Manche hinterfragen ihre Ziele im Leben und suchen nach sicheren Alternativen. Manche fühlen sich einfach nur „lost“, lethargisch und deprimiert und ziehen sich zurück. Andere wiederum verfallen in (blinden) Aktionismus und tun umso mehr. Und manche erstarren regelrecht, können sich schwer aufraffen Neues anzugehen und versuchen das festzuhalten was da ist. Festhalten ist eines der Handlungsmuster, die meist unbewusst ablaufen. Denn wir versuchen angenehme Dinge in unserem Leben zu wiederholen.

Das bezieht sich auf viele Ebenen unseres Seins: Zwischenmenschliche Beziehungen, Veränderungen im Job, gesundheitliche Probleme oder eben auf das Leben im Allgemeinen, wie wir es gerade mit Corona erleben. Wir möchten gern den Zustand wieder erleben, den wir einmal hatten, als wir glücklich waren.
Darüber hat bereits Patanjali, der Weise Philosoph, in seinem Yoga Sutra geschrieben: Leiden entsteht durch den Wunsch angenehme Erfahrungen festzuhalten und zu wiederholen.

Das Wichtigste vorneweg: Das alles ist normal und auch völlig in Ordnung! Denn wenn so viel im eigenen Leben im Wandel ist, sich Weltbilder verschieben oder Dir die Entwicklung einfach einen Strich durch Deine Planung macht, dann führt das zu Unsicherheit und vielleicht ist es auch beängstigend. Und meist macht sich nach einer Weile auch Traurigkeit breit. Insbesondere wenn wir uns eingestehen, dass wir das „Alte“ nicht wieder herstellen können, egal wie sehr wir uns anstrengen, egal wie sehr wir festhalten.

Und Traurigkeit ist gut! Denn Traurigkeit ist der erste Schritt der Erkenntnis, wenn wir bemerken, dass es sich nicht wiederholen lässt und dass ab jetzt alles eben anders wird.
Wenn Du das kennst, dann lass Dir erstmal sagen: Du darfst trauern! Sich ungeplant von Zielen zu verabschieden und sich dabei fremdbestimmt zu fühlen, ist nicht schön. Nimm Dir Zeit, das Alte loszulassen und Dich für das Neue zu öffnen.
Wichtig ist nur, Trauer nicht mit Selbstmitleid zu verwechseln. Selbstmitleid beinhaltet eine große Beschwerde, während im Trauern die Tendenz von Loslassen entsteht und so Raum entsteht.

Deswegen kannst Du aus diesem Prozess des Loslassens auch wieder ganz viel Kraft schöpfen, in dem Du Dir neue Ziele setzt. Das Positive an der Situation ist, dass Du jetzt viel mehr Lebenserfahrung hast. Und Du kannst das Schritt für Schritt angehen:

Trauern und loslassen

In der Trauer verarbeitest Du den Verlust dessen, was Du verloren hast. Du besinnst Dich auf die schönen wie auch schlechten Seiten dessen, was war, ziehst für Dich heraus, was Du gelernt hast und welche Erkenntnisse daraus resultieren. Wenn Du die alte Erfahrung loslässt, kannst Du wieder nach vorn blicken. Du bewahrst es als wunderschönes Lernfeld in Deinem Herzen, ohne daran festzuhalten und kannst Dich neuen wunderschönen Erfahrungen öffnen.

Lass Dir Zeit

Du kannst in Dich hineinspüren, um herausfinden, was Du jetzt wirklich möchtest. Nimm Dir Zeit und überstürze nichts. Zu schnell tappen wir sonst in eine „alte Muster-Falle“ in der sich das bereits Erlebte einfach wiederholt. Schnell ein anderer Partner, ein besserer Job, eine andere Wohnung. Alles neu und doch nach einer Weile wieder gleich, weil sich die Dinge wiederholen, wenn wir nichts daraus lernen. Also lasse Dir Zeit.

Nutze die Meditation

Erfinde Dich neu und nutze die Meditation, um mehr bei dir anzukommen, um mehr in Dich hinein zu spüren und zu ergründen, was Dich wirklich glücklich macht. Nicht, was Dich früher glücklich gemacht hat, sondern was Dich im hier und jetzt glücklich kann. Wer bist Du jetzt und wer möchtest Du sein? Was möchtest Du erleben und wie soll es sich anfühlen?

Denn die Kraft hat die Meditation: in der Stille reguliert sich unsere Gehirnfrequenz nach unten. Wir kommen aus dem Modus der permanenten Alarmbereitschaft heraus und bringen unser Gehirn in einen Zustand, in dem wir wirklich denken und abwägen können, in der wir Ideen haben und das Beste ist: Je mehr wir den Gedankenlärm zu Ruhe bringen, desto mehr können wir auf unsere innere Stimme hören. Sie spricht nur so leise, dass sie oft vom Gedankenlärm übertönt wird. Denn unsere innere Stimme – nenne es gern auch Seele oder innere Weisheit – weiß genau was richtig für uns ist. Mit der Zeit wirst Du zu 100% sicher sein, was Du willst.

Dankbarkeit

Konzentriere Dich auf die Dinge in Deinem Leben, für die Du jetzt gerade dankbar sein kannst und nicht auf die Dinge, die Du verloren hast. Die Energie folgt Deiner Aufmerksamkeit. Wenn Du Dinge findest, für die Du dankbar sein kannst und dies zum Ausdruck bringst, sendet Dir das Universum mehr davon. Es können kleine Dinge sein, wie der Kaffee oder Tee am Morgen, die Sonne in Deinem Gesicht oder Deine Atmung. Jeder Mensch kann Wertschätzung finden, wenn er oder sie diese sucht.

Trauere, lass los, schaffe Raum, nimm Dir Zeit, gehe in die Stille und lausche. Höre Deiner inneren Stimme zu und finde so die Wünsche und Ziele, die Dir wirklich entsprechen. Und finde Dankbarkeit für die Dinge, die Du bereits hast.

Aus diesem Prozess entstehen so viel Motivation, Kraft und Energie, wie Du sie noch nie in Deinem Leben gefunden hast.
Sieh gerade in den wilden Zeiten die Chance Dich neu auszurichten und weiter zu entwickeln, dauerhaft und nachhaltig. So kannst Du schon ganz bald ein Leben leben, dass Dich zu 100% erfüllt und glücklich macht.

Wenn du tiefer in diesen Prozess eintauchen und mehr über die einzelnen Themen erfahren möchtest, dann ist unserer Ausbildung zum Yogalehrer 200h AYA vielleicht interessant für dich.