„Auf der ganzen Welt gibt es nichts Weicheres und Schwächeres als das Wasser, und doch, in der Art, wie es dem Harten zusetzt, kommt nichts ihm gleich. Es kann durch nichts verändert werden.
Dass Schwaches das Harte besiegt und Weiches das Harte besiegt, weiß jedermann auf Erden, aber niemand vermag danach zu handeln.“
– Lao-Tse
Energiegleichgewicht
Wenn man “etwas auf dem Herzen hat“, einem „eine Laus über die Leber läuft“, „flau im Magen ist“ oder etwas „an die Nieren geht“, ist das Energiegleichgewicht gestört. Die Meridiane versorgen unseren Körper mit Energie und korrespondieren nicht nur mit ihren entsprechenden Organen, sondern auch mit bestimmten Emotionen und Denkmustern. Mit Yin Yoga können wir gezielt blockierte Gefühle harmonisieren und gleichzeitig positiv unsere Gesundheit beeinflussen.
Nieren- und Blasenmeridiane
Die Arbeit mit dem Funktionskreis Nieren- und Blasenmeridian hilft uns, Gefühle der Einsamkeit, Starrheit, Furcht und Angst in Hoffnung, Wachstum und Fülle umzuwandeln.
Wir konzentrieren uns auf die Organe und Meridiane, die dem Wasser zugeordnet sind. Alles beginnt mit dem Element Wasser. In der Gebärmutter – der Ort, an dem alles möglich ist und aus dem alle Energie austritt. Somit ist es auch die Energie des Wassers, mit der jede Heilung beginnt.
Der Nierenmeridian „regiert“ das Meridiansystem. Die Niere speichert die ursprüngliche Energie/Essenz („Energie des Himmels“) schon vor der Geburt, die unsere angeborene Konstitution repräsentiert. Im Laufe des Lebens speichert sie dann die erworbene Energie, die wir mit der Nahrung absorbieren.
Der erste Akupunkturpunkt auf dem Nierenmeridian, N 1, ist der Punkt mittig an der Fußsohle. Hier gelangt Energie in den Körper. Er hat eine große Bedeutung bei der Prävention von Krankheiten. Durch die Behandlung der sogenannten „sprudelnden Quelle“ wird auf sehr wirksame Weise die Nierenenergie und -essenz gestärkt.
Die Energie steigt dann bis zum Endpunkt des Nierenmeridians, N 27, der ein Knotenpunkt für alle Meridiane ist. Er ist in der leichten Vertiefung unterhalb des Schlüsselbeins. Der Punkt N 27 gilt als der „Einschaltknopf“ des Körpers, und das Klopfen oder die tiefe Massage dieses Punktes weckt alle Energien der Meridiane und bringt die Energie des Körpers in Bewegung. Wenn sich die Energie nicht bewegt, besteht ein Defizit, das den Körper und die Selbstheilungskräfte schwächt.
Der Blasenmeridian ist der längste Meridian im Körper und steuert das Nervensystem. Er verläuft in zwei Bahnen den Rücken hinunter entlang der Wirbelsäule. Die erste Bahn entspricht dem physischen, die zweite dem emotionalen Körper.
Psychologisch gesehen entspricht das Wasserelement der Energie eines Babys, eines Philosophen und eines Königs. Diese Energie kann kraftvoll und stark sein, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät, kann sie aber auch schwächen. Das maßgebliche Gefühl, das entsteht, wenn das Element WASSER aus dem Gleichgewicht gerät, ist die Angst. „Vor Angst gelähmt sein“ – dieses Gefühl haben wir, wenn sie zu stark wird.
Unsere Angst in Willenskraft, Stabilität und Selbstvertrauen zu verwandeln, ist das was uns hilft, durch die Jahreszeit Winter zu kommen, die dem Element Wasser zugeordnet ist.
Yin Yoga Sequenz
Die folgende Yin Yoga Sequenz für Nieren- und Blasenmeridian kann uns dabei helfen die Gefühle der Hoffnung, Wachstum und Fülle zu stärken. Man sollte daran glauben, dass es immer die Möglichkeit zur Veränderung gibt. Das bedeutet sich auf Energie des Wassers einzulassen: alles fließt und alles ist als Potenzial bereits vorhanden.
Beginne nun mit deiner Praxis und nehme alles wahr, was sich dir zeigt. Bleibe dabei ganz im „Yin Modus“ mit Hingabe, Geduld und der Bereitschaft, vollständig loszulassen. Die Positionen können zwischen 3 und 5 Minuten gehalten werden:
Ich wünsche euch ein tolles Jahr – mit viel Gesundheit und vielen Potenzialen!
Vielleicht sehen wir uns auch in der UNIT Ausbildung „Regenerierender Yoga“, bei welcher ich als Referentin mit dabei bin – ich würde mich sehr freuen.
NAMASTE
Iris
+++ UNIT Tipp +++
Yin Yoga: In der Ruhe liegt die Kraft. Die Kartenbox für individuelles Üben von Iris Schwarz
Hallo vielen Dank für die tolle Seite.Mich würde interessieren welche Meridiane bei der Asana Taube, Schildkröte und drehende Cleopatra(Tisch zur Seite gedreht) stimuliert werden.Ich bin mir bei diesen Asana nicht ganz sicher.Vielen Dank ich freue mich auf Antwort
Liebe Karin,
die drei genannten asanas gehören nicht zu den klassischen Yin Yoga Positionen – weder Bernie Clark oder Paul Grilley haben sie in ihrer Auswahl. Natürlich kann man sie trotzdem praktizieren, wobei ich statt der Taube eher den Schwan wähle, um noch besser loslassen zu können. Leider kenne ich die „drehende Cleopatra“ nicht und bitte dich deshalb mir den Sanskrit-Namen zu nennen – danke!
Nun zu der Wirkung auf die Meridiane:
TAUBE: öffnet und dehnt deine Hüfte, Psoasmuskel, Brustmuskeln und deinen Brustkorb
Diese asana wirkt auf die Meridiane von Magen, Milz, Leber, Blase und Gallenblase
SCHILDKRÖTE: Hüftöffner und dehnt unteren Rücken. Durch die weite Beckenöffnung wirkt sie regulierend auf die Unterleibsorgane
Die Schildkröte wirkt auf die Meridiane von Leber, Nieren, Milz, Gallenblase und Blase
NAMASTE Iris
Ich möchte auch gerne Yoga machen, habe aber noch nicht den richtigen Ort dafür gefunden. Ich hoffe das ich auch meine innere Ruhe finden von dem ganzen Stress den ich hab.
Lg Lisa