Durch Yoga habe ich Vertrauen gelernt. Das ist eine absolut wichtige Eigenschaft, die das Leben erfolgreicher, glücklicher und leichter macht – und Dich am Ende mehr bei Dir ankommen lässt. Warum und wie es Dir konkret helfen kann ins Vertrauen zu gehen, erfährst Du in diesem Artikel.
Wer kennt sie nicht die Sätze wie:
- Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
- Denke noch einmal darüber nach
- Schlafe noch mal eine Nacht darüber
Diese oder ähnliche Glaubens- und Leitsätze können sehr hilfreich sein, sie können uns aber auch extrem ausbremsen.
Glaube nicht alles, was Du denkst!
Was all diesen Lebensweisheiten zu Grunde liegt, ist der Glaube, dass wir die Dinge mit unserem Geist durchdenken können und damit die richtige Lösung finden werden. Aufs Bauchgefühl zu hören, haben wir verlernt, die innere Stimme überhören wir. Als Kinder können wir meist direkt „nein“ sagen oder „das will ich nicht“. Das wurde den meisten Menschen in der Schule abtrainiert. Durch Sätze wie „denke nochmal drüber nach“ oder „probiere es doch mal aus“ wurden wir animiert, die Dinge erst einmal zu testen, bevor wir unser Urteil fällen. Das ist an sich eine gute Sache. Doch haben wir dadurch auch gelernt, dass es sehr wertvoll sein kann die Sachen zu durchdenken und auf die Fakten zu hören.
Eigentlich ist es nicht ganz nachzuvollziehen, dass wir unserem Geist und unserem Denken so viel zutrauen. Wenn wir uns nur mal kurz auf den Kinderspielplatz zurückversetzten, auf dem wir ohne groß darüber nachzudenken auf hohe Klettergerüste oder auf Bäume geklettert sind ohne herunterzufallen, wissen wir, dass wir unseren Ängsten und unserem Denken nicht immer trauen können. Denn als Kind haben wir uns vieles zugetraut, einfach ausprobiert und losgelegt. Würdest Du heute so ohne darüber nachzudenken auf ein Klettergrüst klettern? In den meisten Fällen würde uns entweder die Angst herunterzufallen davon abhalten oder der Gedanke, sich lächerlich zu machen.
Wenn wir uns mit Gehirnforschung beschäftigen, können wir dort erfahren, dass es dem Gehirn eigentlich immer darum geht Spaß zu erleben und Schmerz zu vermeiden. Durch Wahrnehmung (und durch Denken) wird entweder unser Belohnungszentrum (Ausschüttung von Glückshormonen) oder unser Angstzentrum (Ausschüttung von Stresshormonen) aktiviert. Für wirklich Neues bleibt nur wenig Platz, denn das ist ja „unbekannt“. Und Unbekanntes macht unserem Geist oft Angst!
Alles so wie immer – das liebt das Gehirn
Im Gegenteil: unser Gehirn vergleicht Situationen und Gedanken mit Erfahrungen, die wir schon mal gemacht haben und ordnet sie dann ein:
- zu riskant
- nicht realistisch
- verbraucht zu viel Energie
- zu viel Veränderung – keine vertrauten Denkmuster
- oh, bekannt – das ist gut
…das sind die Kategorien, in denen das Gehirn entscheidet.
Deswegen fahren wir auch manchmal in fremde Länder und verzichten auf das Ausprobieren neuer Speisen, sondern freuen uns darüber, dass der Hamburger in unserer Lieblings-Kette genauso schmeckt wie zu Hause. Das ist langweilig, aber das Gehirn sichert so unser Überleben und muss nichts Neues lernen und spart so Energie!
Möglichst wenige Veränderungen, nicht zu viel Neues. So kann das Gehirn viel Energie sparen und uns sicher durchs Leben schiffen. Aber sicher ist eben nicht immer glücklich. Und das geht über den Hamburger hinaus: Sicher bedeutet eben nicht, Neues im Leben auszuprobieren und andere Konzepte und Ideen zu leben!
Wie mich Yoga gelehrt hat auf mein Bauchgefühl zu hören
Mir ging (und geht es manchmal immer noch) ganz genauso. Solange das Gehirn arbeitet, werden genau diese Muster immer wieder bedient werden. Doch durch Yoga hat sich bei mir einiges verändert!
Im Yoga geht es eben nicht darum, immer mehr zu denken. Im Yoga geht es darum, die Gedanken im Geist zur Ruhe zu bringen. Dabei werde ich oft in Ausbildungen gefragt: „Was ist hinter den Gedanken? Ist dort gar nichts mehr?“
Schalten wir durch Bewegung (Asana-Praxis), Atemübungen und Meditation das Gehirn aus oder beschäftigen wir durch diese Techniken unseren Geist und unsere Gedanken so sehr, dass diese beschäftigt sind, kann unser Bewusstsein unserem wahren Wesenskern näher kommen. Wir können wieder anfangen auf unsere innere Stimme zu hören. Erst hören wir sie ganz leise, aber dann immer deutlicher. Das kann Anfangs verwirrend sein.
Die innere Stimme führt zu Verwunderung und manchmal kann es sich nach einem großen Durcheinander anfühlen. Und manchmal wird die Stimme ganz deutlich und klar. Das ist der Moment, in dem wir Yogis alte Denkmuster loslassen, den scheinbar sicheren Job an den Nagel und etwas ganz anderes starten. Wir erfinden uns manchmal ganz neu, manchmal sind es aber auch „nur“ Kleinigkeiten, die wir verändern und die uns glücklicher werden lassen.
Ich selbst hatte da am Anfang sehr viel Zweifel. Ich habe mich gefragt, ob ich wirklich auf diese inneren Impulse hören und darauf vertrauen soll. Was ist, wenn das ein Hirngespinst ist? Was ist, wenn ich diese Entscheidung bereue? Aber dann habe ich es ausprobiert, habe es einfach getan. Erst bei unwichtigeren Dingen, dann bei größeren Entscheidungen. Das fühlt sich tatsächlich wie springen an, denn es war ein Sprung ins Ungewisse und Neue.
Was ist jedoch gelernt habe ist, dass wenn ich meinen inneren Impulsen folge, dass dann großartige neue Dinge entstehen, die mich wirklich erfüllen und glücklich machen.
Natürlich ist das ein Prozess, denn wir müssen das Vertrauen zu unserer inneren Stimme erstmal lernen. Das ist ein bisschen so, wie eine neue Sprache zu verstehen. Erst verstehen wir nichts, dann einige Brocken uns irgendwann träumen wie sogar in der neuen Sprache.
So ist das auch mit der inneren Stimme, die bei jedem Menschen ganz individuell ist. Bei manchen Menschen sind es Bilder, andere wiederum spüren die Impulse, andere hören diese.
Vertraue auf Deine innere Stimme
Yoga ist also ein Weg, der Dir hilft, auf die innere Stimme zu hören und ins Vertrauen zu gehen. Dadurch wird im Außen oft einiges durcheinander gewürfelt und damit natürlich etwas, was unser Geist überhaupt nicht mag. Deswegen entstehen dann Zweifel: „Bin ich auf dem richtigen Weg? Sollte ich nicht doch lieber alles beim Alten lassen? Sollte ich dieses oder jenes tun? Oder sollte ich einfach so weiter machen wie bisher?“
Wenn Du Dir solche Fragen stellst, ist das ein wichtiger Prozess. Das „Gemeine“ an solchen Gedanken ist, dass Du Dir diese nur selbst beantworten oder, besser ausgedrückt, sie nur selbst „bei Seite“ legen kannst. Denn solche Gedanken behindert Dich eigentlich in der Entscheidungsfindung.
Es geht dabei nicht darum, vorschnelle Entscheidungen zu treffen und die Impulse direkt umzusetzen. Es geht vielmehr darum, den Geist immer wieder zur Ruhe zu bringen, noch genauer auf die innere Stimme zu hören und dann mit Bedacht zu handeln.
Dieses Vorgehen hat mein Leben extrem zum Positiven entwickelt und so bin ich viel reicher an Erfolg geworden. Dieser Erfolg ist mein Erfolg. Vielleicht nicht nach den Maßstäben, welche die Gesellschaft mit Erfolg gleichsetzt, aber nach den Maßstäben, die sich für mich und meinen inneren Wesenskern richtig gut anfühlen und die mich glücklicher durchs Leben gehen lassen.
In diesem Sinne lade ich Dich ein, Deine Gedanken still werden zu lassen und Dich darin zu üben, Deine inneren Impulse zu hören und wahrzunehmen. Diese Verbindung zu Deinem inneren Kern, lässt Dich nie wieder allein fühlen und ein 100%iges Vertrauen in Dich selbst entwickeln.
Wenn Du Dir Unterstützung auf diesem Weg wünscht, freue ich mich, wenn wir uns in der MeditationsleiterIn Ausbildung treffen. Denn der Weg der Stille gibt Dir Selbstvertrauen und Zuversicht in Dich selbst und in Dein Leben. Diesen Weg kannst dann nicht nur Du selbst gehen, sondern auch andere Menschen auf dem Weg zur Verbindung mit sich selbst begleiten.
Hinterlasse einen Kommentar