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Durch mehr Ich-Bewusstsein zu mehr Lebens-Glück

Sich selber in den Fokus zu stellen, wird oft mit Egoismus gleichgesetzt. Vielleicht ist deswegen das Thema so verpönt. Dabei ist es eigentlich genau so wie bei den Sicherheitshinweisen im Flugzeug. Wenn es um das Thema Sauerstoffmasken geht, ist die Ansage: Setzten Sie sich erst selber eine Sauerstoffmaske auf und helfen Sie danach anderen. Betrachten wir das Thema Selbstfürsorge aus dieser Perspektive erscheint es so unglaublich logisch und klar: Ich kann nur dann anderen helfen, wenn es mir selber gut geht!
Deswegen ist das Thema Selbstfürsorge auch so wichtig und richtig im Yoga. Erst wenn ich ergründet habe, was ich selber brauche, damit es mir gut geht, kann ich anderen helfen.
Und genau das ist der Weg vieler Yogis. Sie beginnen sich erstmal mit sich selber auseinanderzusetzen. Wer bin ich? Was ist meine Lebensaufgabe? Warum bin ich hier? …das sind zum Beispiel die großen Fragen, die uns dabei begegnen. Und auf dem Weg dorthin ist es hilfreich ein starkes „Ich-Bewusstsein“ zu entwickeln.

Selbstfürsorge und die Chakren:

Bei dem Begriff der „Selbstfürsorge“, kommt oft als erstes das Herzchakra in den Sinn. Anderen und sich selber was Gutes tun, sich um andere und sich selber zu sorgen und zu kümmern, das sind genau die Qualitäten, die dem Herzchakra zugeordnet sind. In der Yogaphilosophie wird sehr viel Wert darauf gelegt, die einzelnen Chakren von unten nach oben zu entwickeln und in Einklang zu bringen. Das kann im ersten Moment stutzig machen, denn es hört sich doch so gut und richtig an, sich vornehmlich um das Herzchakra zu kümmern und Liebe in die Welt und zu sich selbst zu senden. Was hat das untenliegende Wurzelchakren den hiermit zu tun?

Was das Wurzelchakra mit Selbstfürsorge zu tun hat:

Das Wurzelchakra liegt am unteren Ende der Wirbelsäule und ist das erste Chakra.
Denn bei diesem Chakra geht es um Themen, wie „Ich-Identität“ oder „Mit beiden Beinen fest im Leben stehen“. Ist es gut ausgeprägt, dann wissen wir besser, wer wir sind, was wir wollen und wie wir uns von anderen unterscheiden.
Auf den ersten Blick klingen die Themen dieses Chakras sehr egoistisch. Doch können wir uns fragen: Wohin führt Liebe ohne Ich-Identität? Wohin führt Anteilnahme für andere ohne dass wir „mit beiden Beinen fest im Leben stehen“?

Die Antwort ist: Sehr oft führt es zur Selbstaufopferung! Wir helfen anderen, ohne auf unsere eigenen Bedürfnisse zu achten! Es führt dazu, dass wir -um auf das einleitende Bild zurückzukehren- anderen die Sauerstoffmaske überstreifen, aber vergessen uns selbst zu eine aufzusetzen! Das scheinbar paradoxe ist: Setzen wir uns erst selber die Maske auf- betreiben also Selbstfürsorge- können wir danach viel mehr anderen Menschen helfen, als wenn wir es nicht tun.

Deswegen hier der Appell:

Lerne Dich abzugrenzen, gehe achtsam mit Dir und Deinen Bedürfnissen um schaffe Raum in Deinem Leben für die Dinge die DIR wichtig sind!

Wie soll das gehen?

Komm auf die Matte, übe Standpositionen, um Dein Wurzelchakra zu aktivieren, meditiere um herauszufinden, was Dir wichtig ist und atme tief um den Geist zu beruhigen.
Kümmere Dich um Dich selbst, sorge Dich erst um Dich und dann um andere und finde so die Kraft und innere Stärke um so viel mehr Gutes zu tun!